Radreisekatalog

„Deutschland per Rad entdecken“ verspricht der 60seitige Katalog, den der Deutsche Tourismusverband (DTV) und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) gemeinsam herausgegeben haben. Zum ersten Mal sind bundesweit 30 der attraktivsten buchbaren Radrouten zusammengefaßt. Das Angebot für Radtouristen reicht von der Fehn- und Ammerland-Route und den „Klassiker“ Weser-Radweg über unbekanntere Routen wie die Ochsenweg-Route in Schlesig-Holstein, den Muldental-Radwanderweg in Sachsen und die hessischen Radfernwege bis zum Inntal-Radweg. Die Touren werden stets nach dem gleichen Muster präsentiert: Routenbeschreibung, Kartenskizze, Sehenswürdigkeiten, Infoblock mit Hinweisen zur Anreise, Karten-und Literaturtips, Angabe von Pauschalarrangements sowie Adressen der zentralen Info- und Buchungsmöglichkeit. Einen schnellen Überblick ermöglicht das Routenprofil mit den Kriterien Länge, Beginn und Ziel, Anforderungen (große Steigungen, überwiegend flach), Kategorie (familiengeeignet, anhängertauglich) und Wegweisung.

Ein bundesweiter Führer war längst überfällig, denn Deutschlands Nachbarländer Österreich, die Schweiz, die Niederlande und auch Dänemark sind bei der Bewerbung und Vermarktung ihres radtouristischen Angebots um einige Radlängen voraus. Der Katalog wirbt auch für das ADFC-Projekt, aus den rund 180 unverbundenen Radfernwegen mit 38.000 Kilometer Gesamtlänge ein bundesweites Radroutennetz zu erstellen. Da die Qualitätskriterien des ADFC für Fernradwege – unter anderem gute Infrastruktur mit Wegweisung und ordentlicher Oberfläche, eine zentrale Infostelle für Radtouristen, geeignete Karten- und Radwanderführer – aber für 95 Prozent aller Routen zu hoch gewesen wären, mußte der Fahrrad-Interessenverband bei der Auswahl die Meßlatte niedriger legen. Der Radreise-Katalog muß sich „komplett selbst finanzieren“, erklärt Projektmanager Peter Grote. Daher mußten die touristischen Regionen „einen Obolus von 9.000 Mark pro Doppelseite und 6.000 Mark pro Einzelseite leisten“, um ihre Radangebote darstellen zu können. Der Fahrradtourismus boomt. Laut Hochrechnung des ADFC werden dieses Jahr mehr als drei Milllionen Bundesbürger einen mehrtägige Radreise machen und dafür insgesamt 4,2 Milliarden Mark ausgeben. Damit ist Radfahren nach Spazierengehen, Schwimmen und Ballspielen die viertbeliebteste Urlaubsaktivität der Deutschen. Bis zu 150.000 Radler strampeln alljährlich entlang der „Klassiker“ wie der Routen an Donau und Weser. Rund um den Bodensee wurden sogar inklusive Tagesgästen 250.000 Radler gezählt. Infos:

Der Radreise-Katalog kann gegen Einsendung von fünf Mark in Briefmarken bestellt werden bei der ADFC-Bundesgeschäftsstelle, Postfach 10 77 47, 28077 Bremen, Fax: 0421/346 29 50, E-Mail: kontakt §adfc.de.

Günter Ermlich 1