: Brennende Leiche im Flur
■ In einem Haus in der Oranienstraße wurde eine griechische Mieterin angezündet
Gestern morgen gegen 8 Uhr machten Anwohner des Hauses in der Oranienstraße 23 in Kreuzberg einen grausamen Fund: Im Flur fanden sie den brennenden Leichnam einer 51jährigen Griechin, die in dem Haus wohnte. In der Nähe des Leichnams wurde ein grüner Plastikbenzinkanister gefunden.
Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft erlitt die Frau zusätzliche Verletzungen, hervorgerufen durch stumpfe Gewalt. Die Polizei geht deshalb von einem Tötungsdelikt aus.
Doch erst die Obduktion kann nach Angaben von Justizsprecherin Michaela Blume ergeben, ob die Frau durch die Flammen starb oder vorher bereits erschlagen worden war. Die 5. Mordkommission sucht Zeugen, die am gestrigen morgen in der Umgebung des Hauses verdächtige Beobachtungen gemacht oder Personen mit einem Benzinkanister gesehen haben. Es sei nicht auszuschließen, daß der Täter sich selbst verletzt oder seine Kleidung bei der Brandlegung beschädigt haben könnte.
Die getötete Frau, die seit vielen Jahren in Berlin lebte, hatte unmittelbar vor ihrem Tod ihre Enkelkinder zur Bushaltestelle gebracht und war dann bei einem Bäcker einkaufen.
Bei der Oranienstraße 23 handelt es sich um ein Mietshaus zwischen Oranien- und Heinrichplatz, in dem viele Griechen wohnen. Auch der Hauswart, der gestern nachmittag nicht zu Hause war, ist Grieche. Im Hausflur erinnerte gestern ein großer Sandhaufen an das grausame Verbrechen.
Nach Angaben einer deutschen Mieterin hat es öfters Streit zwischen griechischen Bewohnern gegeben. Worum es dabei ging, konnte sie nicht sagen. Zu der getöteten Frau konnte sie nur sagen, daß die griechischen Mieter, von denen viele kaum Deutsch können, hin und wieder von einem Ex-Mann sprachen. wahn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen