Kunzelmann will sich am 14. Juli stellen

Der von der Polizei mit Haftbefehl gesuchte Ex-Kommunarde und Politprovokateur Dieter Kunzelmann will sich am 14. Juli den Behörden stellen. An diesem Tag feiere er seinen 60. Geburtstag und den 210. Jahrestag des Sturmes auf die Bastille, sagte Kunzelmann in einem Tagesspiegel-Interview. Der Politclown, der nach einer Todesanzeige vor einem Jahr als verstorben oder verschollen galt, war nach eigenen Angaben die ganze Zeit über in Italien. In dem Interview zeigte er sich von einer unerwartet bürgerlichen Seite. Er bekennt sich zu seiner Leidenschaft für gebügelte Hemden, zur Familie, zu Bayern München und zu seinem Heimweh nach Berlin: „Ich habe doch eine Verantwortung für die Stadt.“ Außerdem wartet Kunzelmann mit einer neuen These zur Entwicklung der militanten Linken in der Bundesrepublik auf. 1967 habe die „Kommune 1“ geplant, auf dem Ku'damm aus Protest gegen den Vietnamkrieg einen Dackel zu verbrennen. Diese Idee sei jedoch wieder verworfen worden. Ein toter Dackel aber hätte die militante Linke ins Unrecht gesetzt und unter Argumentationsdruck gebracht. „Die Rote Armee Fraktion hätte es unter Umständen nie gegeben“, sagte er, und die „mögliche Tötung eines Menschen wäre nie in Frage gekommen“. ADN