Alles läuft nach Plan

■  Zur Eröffnung der Frauenfußball-WM siegt die USA 3:0 gegen Dänemark, Mia Hamm schießt ein Tor und die Zuschauer strömen

Mit einer stimmungsvollen Feier und dem erwarteten Auftaktsieg von Gastgeber USA vor der Rekordkulisse von fast 79.000 Zuschauern ist in der Nacht zum Sonntag die 3. Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in New York eröffnet worden. „Die Zuschauer waren unglaublich, wir alle hatten bei dem Lärm eine Gänsehaut“, sagte Stürmerin Mia Hamm, der standesgemäß mit ihrem 110. Länderspieltor in der 17. Minute der erste Turniertreffer gelungen war, nach dem 3:0 über Dänemark in der Gruppe A.

Die 78.972 Zuschauer, die sich im Giants Stadion in New York zu Eröffnungsfeier und Auftaktspiel einfanden, waren das größte Publikum, das jemals einem Frauensportereignis in den USA beiwohnte. Die bisherige Bestmarke (76.489) stammt aus dem olympischen Finale 1996, als die USA im Sanford Stadion von Athens, Georgia, China 2:1 besiegten und sich die Goldmedaille sicherten. „Die Begeisterung ist schon jetzt über das ganze Land geschwappt. Die WM wird das Sportereignis des Sommers“, freute sich Organisationschefin Marla Messing.

Vor dem Auftaktmatch hatte UN-Generalsekretär Kofi Annan nach der Begrüßung durch Fifa-Präsident Joseph Blatter die WM offiziell eröffnet. In der mit Fahnen der 16 teilnehmenden Nationen, der UN-Flagge und riesigen Fußbällen geschmückten Arena sorgten die Boygroup N'Sync und der englische Sänger Billie Paul Piper für das musikalische Programm, ehe ein Feuerwerk die Show beendete.

Kurz darauf traf Hamm mit einem Schuß in den Winkel und brachte den WM-Favoriten mit 1:0 in Front. Julie Foudy (73.) und Kristine Lilly (89.) schossen die weiteren Tore und untermauerten eindrucksvoll die derzeitige Form des Olympiasiegers. „Mia war furchteinflößend“, freute sich Nationalcoach Tony DiCicco über seinen Star, der zuletzt in neun Spielen nur einmal getroffen hatte, diesmal aber nicht nur das erste Tor schoß, sondern auch das zweite vorbereitete. „U-S-A, U-S-A“ skandierten die begeisterten Fans und feierten ihr Team mit stehende Ovationen. „Dies ist eine wunderbare Art und Weise, um in das Turnier zu starten“, freute sich Mia Hamm, „wir hatten gehofft, daß die WM so werden möge.“ Auch DiCicco war zufrieden und gönnte den Spielerinnen die Ehrenrunde: „Am liebsten wären sie gar nicht in die Kabine gegangen.“

Daß die Amerikanerinnen eine Zeitlang durchaus Probleme hatten, die sehr defensiv eingestellten Skandinavierinnen in Verlegenheit zu bringen, macht die kaum geprüfte Torsteherin Briana Scurry nicht nervös: „Man kann uns vielleicht eine Halbzeit lang stoppen, aber niemals ein ganzes Spiel.“ Auch Torschützin Lilly glaubt, man sei auf dem richtigen Weg: „Wir haben das Spiel dominiert. Ich bin froh, daß wir zum Schluß noch zwei Tore nachgelegt haben.“

Direkt im Anschluß fand das erste Spiel der Vorrundengruppe B statt, in die auch das deutsche Team gelost wurde. Dabei demontierte Brasilien im Beisein von Pelé den Außenseiter Mexiko mit 7:1. Spielmacherin Sissi (29./42./50) und Stürmerstar Pretinha (3./12./90.) ragten mit je drei Toren heraus. Dazu traf Katia (35./Foulelfmeter), für Mexiko hatte Dominguez (10.) das zwischenzeitliche 1:1 erzielt.

Das DFB-Team, das am 27. Juni im dritten und letzten Vorrundenspiel in Washington auf die Brasilianerinnen trifft, ist gewarnt. Für Bundestrainerin Tina Theune-Meyer sind die Südamerikanerinnen „eine der stärksten Mannschaften der WM“ und neben Italien der schärfste Kontrahent um den Gruppensieg und den Einzug ins Viertelfinale.

Mit einem 2:1 über Schweden ist ein weiterer WM-Favorit, China, in Gruppe D erfolgreich in die WM gestartet. Liu Ailing (69.) markierte vor rund 20.000 in San José den entscheidenden Treffer. Im ersten Spiel der Gruppe C trennten sich anschließend Japan und Kanada 1:1. dpa/taz