„Herber Verlust“ für Radio Bremen

■ Media-Analyse diagnostiziert neue Verluste für Radio Bremen

Als „herben Verlust“ hat Radio Bremens Hörfunk-Direktor Hermann Vinke die Ergebnisse der neuesten Media-Analyse gewertet. Nach dem ersten Blick auf das komplexe Zahlenwerk haben die beiden „Massenprogramme“ von Radio Bremen, die „Hansawelle“ und „Radio Bremen 4“, deutlich verloren: Der Marktanteil der Hansawelle im Sendegebiet sank von 13,1 (1998) auf 10,8 Prozent, der des vierten Programms von 7,5 (1998) auf 6,4 Prozent. Die MA-Zahlen sind entscheidend für die Preise bei den Werbespots.

Die niedersächsischen Privatsender ffn und Hit-Radio Antenne sehen sich beide als „Gewinner“: Radio ffn erreichte einen Marktanteil von 14,4 Prozent „im Kerngebiet“, Hit-Radio Antenne 13,4 Prozent, der NDR 2 hat etwas mehr – 13,9 Prozent.

In Bremen liegt das Antenne-Programm mit 11,9 Prozent knapp vor ffn (8,9 Prozent). „Wir werden unsere Aktivitäten in Bremen erhöhen, auch im Hinblick auf das geplante erste Bremer private Rundfunk-Programm“, reagierte der Sprecher des Senders, Bernd Fenske. In Bremen sieht sich der NDR mit seinem 1. Programm mit 25 Prozent vorn, die Hansawelle hat ein Fünftel ihrer Hörer verloren und liegt derzeit bei einem Marktanteil von 17,9 Prozent. Auch Radio Bremen 4 hat ein Fünftel verloren und landet bei 12,5 Prozent.

Wenn man den Einzugsbereich der Stadt Bremen, also den wirtschaftlich entscheidenden „Großraum“ nimmt, dann sehen die Verhältnisse etwas anders aus: Hier sieht sich das Hit-Radio Antenne als „Marktführer“ mit 15,5 Prozent, ffn liegt dahinter bei 11,4 Prozent, der NDR 2 folgt mit 10,9 Prozent, die Hansawelle von Radio Bremen dann mit 7,3 Prozent, Radio Bremen 4 landet auf 4,6 Prozent. Dank der „Programmaktivitäten“ in Bremen und der Zusammenarbeit mit Werder Bremen sei Hit-Radio Antenne der „Popsender Nummer 1 in Bremen“, erklärte der Antenne-Geschäftsführer Stefan Müller.

In dem kleinen Bereich des Bundeslandes, tröstet sich Radio Bremen, habe man mit allen vier Programmen zusammen eine Reichweite von 43 Prozent. Der NDR kommt mit seinen vier Programmen auf 36,7 Prozent, die beiden privaten Programme auf 21,8 Prozent. „Die Konkurrenz zum Nachbarsender sei unsinnig“, erklärte der RB-Hörfunkchef Vinke zu den schlechten Ergebnissen von Radio Bremen und dem stabilen positiven Trend für den NDR im Bremer Raum und plädierte erneut „für eine enge Kooperation mit dem Norddeutschen Rundfunk“. K.W.