Konkurrenz schläft nicht

■ Die Blue Devils spielen morgen im Volksparkstadion gegen die Braunschweig Lions um den 13. Eurobowl

Wenn die Hamburg Blue Devils morgen (18.30 Uhr) im Volksparkstadion gegen die Braunschweig Lions antreten, wollen sie Geschichte schreiben. Zum vierten Mal in Folge könnten die Teufel den Eurobowl gewinnen. Der Stellenwert des Wettbewerbs im europäischen Football entspricht in etwa dem der Champions League im Fußball, und drei Jahre hintereinander dominierten die Hanseaten dieses Turnier nach Belieben. Sie schlugen sogar den Deutschen Meister aus Braunschweig im letztjährigen Halbfinale.

Vor dem diesjährigen Finale plagen beide Teams Verletzungen. Bei den Braunschweigern fällt ausgerechnet Adrian Rainbow auf der entscheidenden Position des Quarterbacks wegen eines Schlüsselbeinbruchs aus. Mit Jon Horton, Matt Riazzi und Kevin Addis müssen drei weitere Stammspieler passen. Bei den Devils sind die Chancen aufzulaufen für Simon Morris, Claudius Osei Mirko Läpple und Bernhard Rozic ebenfalls gering.

Die Lions und die Devils gelten noch als die stärksten Mannschaften des Kontinents und stehen auch für den Aufschwung, den der amerikanische Sport in den letzten Jahren in Deutschland erfahren hat. In Wahrheit müssen die beiden Topklubs aber aufpassen. In der Bundesliga sind ausgerechnet die kleineren Brüder aus Kiel, die Huricanes, in dieser Saison bislang ungeschlagen und führen die Tabelle an. Am vergangenen Wochenende gelang ihnen sogar das Kunststück, den Lions nach zwei Jahren wieder einmal eine Heimniederlage zuzufügen. Zeitgleich unterlagen die Devils bei den Kölner Crocodiles, einstmals ein Sparringspartner.

Noch kann man nicht von einem Führungswechsel im deutschen Football sprechen. Dazu fehlt den anderen Mannschaften die Konstanz. Außerdem hat Devils-Manager Axel Gernert die größte Erfahrung im Umgang mit Spielern, Trainern und Medien. Doch lange werden sich die Hamburger nicht mehr auf ihren Lorbeeren ausruhen können. Trotz aller Eurobowl-Euphorie. Eberhard Spohd