Kräfte konzentrieren

■ Sparzwang im Kulturhaushalt 2000

Der Hamburger Haushaltsentwurf 2000 läßt der Kulturpolitik – entgegen Befürchtungen – Luft zum Atmen. Kultursenatorin Christina Weiss verbreitete daher gestern Optimismus. Insgesamt stehen der Kulturförderung 351,4 Millionen Mark zur Verfügung: 1,95 Prozent des Gesamtetats. Erfreulich: Erhöhungen statt Kürzungen bei der Stadtteilkultur. Auch die Bücherhallen sind nicht weiter von Schließungen bedroht; die traditionsreiche Bücherhalle Kohlhöfen wird sogar zum Internet-Treff aufgerüstet.

Der Zuschuß für das Fundus-Theater – im Bereich Kinder- und Jugendtheater – wird auf 580.000 Mark erhöht, die Reform von Kampnagel soll wie geplant verlaufen. Bei den großen Bühnen wird vor allem in das Thalia Theater investiert: Für 4 Millionen Mark werden ihm neue Probebühnen sowie eine neue Studiobühne in Altona gebaut.

Als Highlight wird die Geburt eines neuen Festivals gefeiert: Ab 2000 findet unter Ingo Metzmacher ein hochkarätiges Musikfest mit dem Schwerpunkt der Musik des 20. Jahrhunderts statt. Im musealen Bereich wird die laufende Reform als voller Erfolg gewertet; und das Museum für Kunst und Gewerbe wird im privat finanzierten Schümann-Flügel ab Mai die Instrumentensammlung des Ehepaares Beurmann beherbergen.

Auf private Finanzierung ist Hamburg dennoch mehr denn je angewiesen. Ohne Sponsoren und Mäzene, so die Kultursenatorin, hätte die Last des Sparens kaum kompensiert werden können. Für die Kulturmetropole heißt es daher: Kräfte konzentrieren. giso