Weniger investiv

■ Schulbehörde will im kommenden Jahr 40 Millionen Mark einsparen

Mit 3,86 Milliarden Mark bleibt der Etat der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB) wie in den vergangenen Jahren der größte Einzelposten im Hamburger Haushalt. Allerdings mußte sich auch Senatorin Rosemarie Raab dem Spardiktat von Finanzsenatorin Ingrid Nümann-Seidewinkel (beide SPD) beugen.

Für 2000 plant sie deshalb mit rund 40 Millionen Mark weniger als noch in diesem Jahr. „Diese Kürzung nehmen wir hauptsächlich im investiven Bereich vor“, gab sie gestern bekannt, und meint damit: Die großen Neu- und Ausbauvorhaben im Schulbereich sind abgeschlossen und kosten die BSJB keinen Pfennig mehr.

Im Bereich Schule sollen insgesamt 6,6 Millionen Mark gespart werden – aber nicht auf Kosten der SchülerInnen. Statt dessen sollen die Ausgaben durch geringeren Energieverbrauch und verringerte Ausgaben bei der Gebäudereinigung erzielt werden. Außerdem sollen Lehrermehrstunden für die Koordination an Gesamtschulen reduziert werden und Altersermäßigungen für Lehrkräfte vom 55. Lebensjahr an künftig entfallen. Verbesserungen im Schulbereich wird es durch die Senkung von Klassenfrequenzen geben.

Weitere Einsparmöglichkeiten fand die Senatorin im Bereich der Kindertagesbetreuung: „Demographisch brauchen wir schon jetzt nicht mehr so viele Plätze, wie wir bereits geschaffen haben“, kündigte Raab Streichungen an.

Ausgebaut werden immerhin die Maßnahmen in der Jugendstraffälligenhilfe. Im Täter-Opfer-Ausgleich wird die Anzahl der Stellen von drei auf zehn erhöht. Darüber hinaus plant die BSJB in einem sogenannten Problemstadtteil ein Modellprojekt „Pilot“, das sich um straffällige Kinder unter 14 Jahren kümmern soll. Drei Mitarbeiter sollen mit Beratungsdiensten, der Polizei, den Schulen und den Familien zusammenarbeiten, Hilfen koordinieren und deeskalierend tätig sein. Eberhard Spohd