Öko-Blick nach Osten

■ Alternativer Nobelpreisträger Succow gründet Umwelt-Stiftung für Ex-Ostblock

Berlin (taz) -Die Fantastischen Vier des ostdeutschen Umweltschutzes haben wieder zugeschlagen: Eine Gruppe Naturschützer unter Führung des Greifswalder Biologen Michael Succow stellte 1990 in letzter Minute vor der deutschen Einheit große Gebiete der DDR unter Naturschutz. Für seinen Einsatz bekam Succow 1997 den alternativen Nobelpreis. Zusammen mit seinen Mitstreitern und den 100.000 Mark Preisgeld als Stiftungsgrundlage hat er jetzt die „Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur“ gegründet. Sie will sich besonders für den Umweltschutz in den Ländern des ehemaligen Ostblocks kümmern.

„Unsere ökologische Nische unter den Umweltstiftungen ist der Blick nach Osten“, sagt die Geschäftsführerin der Stiftung, Kathrin Succow-Hoffmann. So werden etwa Forstwirtschaftler aus dem Iran eingeladen, um über den Erhalt der letzten Laubmischwälder im Grenzgebiet zu Aserbeidschan zu beraten. Oder die Region Irkutsk in Sibirien wird unterstützt, die 20 Prozent ihres Staatsgebiets unter Naturschutz gestellt hat. Unterstützung heißt aber immer nur Beratung, Hilfe, Kontakte - für finanzielle Förderung ist das Kapital der gemeinnützigen Stiftung zu gering. Die Michael Succow Stiftung will den Regionen helfen, historisch gewachsene Kulturlandschaften zu erhalten, wie etwa die Ausweisung des Gebiets Issyk Köl in Kirgistan als Biosphärenreservat der UNESCO zeigt. Im Programm „Welterbe“ der UNESCO sollen außerdem von Menschen unberührte Landstriche in Sibirien, Mittel- und Zentralasien geschützt werden. Bernhard Pötter

Info: Tel. (030) 79 41 01 46