: Unterm Strich
Der Berliner Schauspieler Martin Wuttke will in Los Angeles ein „Faust“-Projekt erarbeiten. Wie das Goethe-Institut am Montag mitteilte, wird der frühere Intendant des Berliner Ensembles ab Mitte Juli mit zwei amerikanischen Schauspielern als Faust und Mephisto in Los Angeles Szenen aus Goethes Drama erarbeiten und im Stadtraum auf der Straße umsetzen. Faust zieht in Wuttkes Version eines „Roadmovie“ in die Welt, um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erkunden, heißt es in der Ankündigung des Projekts. „Vielleicht findet man unterwegs in einigen Gesichtern und Szenen, in einer Begegnung, Goethes mittelalterliche Hölle wieder“, meinte Wuttke zu seinem Projekt. Zwei Kameras werden die Inszenierung aufzeichnen. Anfang nächsten Jahres will Wuttke aus dem Material einen Film herstellen.
Sag beim Abschied gaanz laaang servus: Nach 13 Jahren Intendantenzeit am Wiener Burgtheater verabschiedet sich Claus Peymann heute mit einem großen Fest. Der Theaterleiter kündigte in Wien an, eigenhändig Champagner an sein Publikum auszuschenken. Ansosnten gibt es unter dem Motto „Alles ist Spaß auf Erden“ Feuerwerk, Live-Musik und Freibier, der Eintritt ist frei. Das Fest ist Abschluß eines dreitägigen „Bernhard-Festivals“, in dem Peymann einen Rückblick auf seine Zeit als Direktor des Burgtheaters zeigt. Zum Auftakt am Montag wurde die 120. Aufführung von Thomas Bernhards „Heldenplatz“ im Burgtheater gespielt. Das Stück, das bei seiner Uraufführung 1988 einen anständigen Theaterskandal auslöste, ist damit die meistgespielte Eigeninszenierung des langjährigen Burgchefs. Als 9.912. und letzte Vorstellung setzt heute am Abend Philip Tiedemanns Inszenierung „Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“ den Schlußpunkt unter die – Ära Peymann.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen