Lokalkoloratur

Einmal Winnetou, immer Winnetou – da kennt Pierre Brice gar nichts. Jahrelang lockte er als edler Apachenhäuptling Zigtausende nach Bad Segeberg, jetzt, inzwischen Regisseur der Karl-May-Festspiele, zeigt er, daß sein Indianerherz zwar durchaus Schmerz kennt, aber immer noch kämpferisch schlägt. „Ich habe mich nie der Gewalt gebeugt und keine Kompromisse in meinem Handeln gemacht“, kommentierte der 70jährige gestern gewohnt tapfer, wenn auch sichtlich betroffen den Brand im Freilichttheater. Trotz des Millionenschadens, den am Dienstag abend ein Feuer aus noch ungeklärter Ursache an den Kulissen anrichtete – „da steht fast nichts mehr“ – werde das Stück „Halbblut“ heute nachmittag auf die Bühne gebracht. Denn, so Brice, der die Bühnenbild-Brandruine am liebsten als Mahnmal dauerhaft in die Spiele integrieren möchte: „Wir wollen uns nicht der Feuergewalt beugen.“ Das hätte der alte Karl May auch nicht aufrechter formulieren können. bit