Stromticker

+ + + Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in Deutschland steigt beständig. Von 4 Prozent 1990 wuchs er 1998 auf 4,9 Prozent. Die Wasserkraft ist mit einem Anteil von 66 Prozent wichtigster erneuerbarer Energieträger. Die Windenergie trug mit 19 Prozent zur Stromerzeugung im Segment der Erneuerbaren bei. + + + Frankreich war 1998 EU-Spitzenreiter bei der Stromerzeugung aus Kernenergie. Mit einem Anteil von 76 Prozent liegen die Franzosen vor Belgien (55 Prozent), Schweden (46 Prozent) und Finnland (31 Prozent). In Deutschland werden 30 Prozent des Strombedarfs durch Kernenergie gedeckt. + + + Ein hoher Anteil kostengünstiger Wasserkraft und Kernenergie an der Stromerzeugung sorgt in Finnland für niedrige Stromrechnungen. Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt zahlte dort für jährlich 3.500 Kilowattstunden im Januar 1999 monatlich 51 Mark. Deutschland liegt mit 94 Mark pro Monat im Mittelfeld. Am teuersten ist Strom in Italien, wo ein vergleichbarer Haushalt 152 Mark zahlte. + + + Die Kernenergieproduktion in Deutschland sank 1998 um 5, 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. + + + Sonnenenergie ist die Wunschenergie der Deutschen für die Zukunft. Von 1990 bis 1997 stieg die Zahl der Solarenergie-Anlagen hier um das 30fache, von 228 auf 6.935. + + + 81 Milliarden Mark gaben die Deutschen 1997 für Strom aus. Obwohl der Stromverbrauch etwas stieg, stagnierten die Umsätze der Energieversorgungsunternehmen wegen des leicht gesunkenen Strompreises. + + + Die Spitzenvertreter der Elektrizitätswirtschaft haben Frankfurt als Standort für die erste deutsche Strombörse empfohlen. Die Deutsche Börse AG plant, dort im Jahr 2000 mit dem Terminmarkt zu beginnen. Auch Leipzig will eine Strombörse eröffnen, sich allerdings auf den Spothandel beschränken. + + + Um zu garantieren, daß die Bezieher teureren „Grünen Stroms“ auch wirklich umweltfreundlich erzeugten Strom erhalten, wird auf Initiative von Nabu, BUND und Eurosolar im August mit der Prüfung und Zertifizierung der Anbieter begonnen. Strom aus großen Wasserkraftwerken, Müllverbrennungsanlagen und von Anbietern, die Gründungen der AKW-Betreiber sind, ist von der Zertifizierung ausgeschlossen. + + + Alle deutschen Photovoltaikanlagen speisten 1997 zusammen 10,6 Millionen kWh Strom ins Netz – ausreichend, um den Jahresbedarf eines 2.800-Seelen-Dorfes zu decken. + + + taz