Unterm Strich

Weg von Spaghetti, Tortellini und Mozzarella – die italienischen Tage in Potsdam widmen sich der Commedia dell'arte. Das gleichnamige Festival begann gestern mit dem legendären Stück „Diener zweier Herren“ und führt in den nächsten Tagen sieben weitere, vorrangig in italienischer Sprache gespielte Inszenierungen auf. Zu Gast sind unter anderem das Piccolo Teatro Mailand, das Teatro Paravento Locarno und das Teatro d'Arte Scarello aus Mainz.

Mit 65 Jahren, da fängt das Leben an. Der Romancier und Germanist Manfred Bieler begeht am 3. Juli seinen 65. Geburtstag. Der Sohn eines Baumeisters aus Zerbst kam schon sehr schnell mit der DDR-Führung in Konflikt, nachdem er Flugblätter für den Aufstand in Ungarn entworfen hatte. Sein Roman „Maria Morczek“, eine Liebesgeschichte einer Abiturientin, die nach Sippenhaftprinzip nicht studieren durfte, wurde in der DDR verboten, fand aber im Westen einen großen Leserkreis. Seinen größten Erfolg hatte Bieler, der 1964 nach Prag und später in die BRD übergesiedelt war, mit dem von Alf Brustellin und Bernhard Sinkel verfilmten Roman „Der Mädchenkrieg“. Darin schildert er eine Familiengeschichte aus dem Prag der NS-Zeit.

Mit einer Ausstellung und einem Symposium würdigt die Stiftung Bauhaus Dessau ab heute den 80. Jahrestag der Bauhaus-Gründung. Bis zum 17. Oktober wird die Ausstellung „Das Bauhaus-Gebäude in Dessau – Gesamtkunstwerk und Weltkulturerbe“ zu sehen sein. Sie dokumentiert Entwurfsgeschichte, Bauplanung und -ausführung sowie die Innenausstattung des Dessauer Bauhauses.

Früh singt, wer mal ein Naumann werden will: Unser täglicher Kulturbeauftragter der Bundesregierung, Michael Naumann, hat sich gestern aktuell zur Lage der jungen deutschen Chormusik geäußert. In einem Interview mit der Zeitschrift „Lied & Chor“ forderte er die deutsche Jugend zum Singen auf: Nur so könne „die kommunikative und schöpferische Seite der Musik“ kennengelernt werden, so der Minister. Auch er, Naumann, habe drei lange Jahre in verschiedenen Tonlagen in Chören gesungen: „Erst als Bariton und dann als Baß.“

Ebenfalls in jungen Jahren sängerisches Talent hat der große Schlagerstar Rex Gildo entwickelt, der am kommenden Freitag 60 Jahre alt wird. Als Kind war er noch Mitglied der Regensburger Domspatzen, später kam er dann als „Sexy Rexy“ groß heraus. Heute, hört man allerdings, mache der braungebrannte Herr mit dem Kukidentlächeln, der noch 1973 von der Stadt Salzburg als Leitbild der Jugend geehrt worden war, eher durch unkontrollierte Alkoholexzesse auf abgetakelten Betriebsfeiern auf sich aufmerksam. Zuletzt bei einem badischen Wäschehändler, heißt es. Hossa, Rex! Und alles Gute.