Skinhead-Überfall in Lüneburg

Vier Skinheads haben in der Nacht zum Donnerstag in Lüneburg einen jungen Inder überfallen und mit einer Stahlrute auf ihn eingeschlagen. Die drei 18jährigen Männer und die 17 Jahre alte Frau wurden noch am Tatort von der Polizei festgenommen. Der Inder mußte mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus eingeliefert werden, konnte aber nach ambulanter Behandlung die Klinik gestern morgen wieder verlassen.

„Der 18 Jahre alte Haupttäter ist geständig, den Mann mit einer Stahlroute geschlagen zu haben“, erklärte Oberstaatsanwalt Jürgen Wigger gestern der taz hamburg. „Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt.“ Als Motiv habe der Skin bei seiner Vernehmung „Rache“ angegeben. „Er gab an, er sei von Ausländern verprügelt worden“, so Wigger, „daraufhin habe er seine Wut an dem Inder ausgelassen.“ Über die Rolle der drei anderen Beteiligten, die vor der Polizei die Aussage verweigerten und sich inzwischen wieder auf freiem Fuß befinden, tappt die Polizei noch im Dunkeln. Wigger: „Sicher ist wohl, daß sie nicht geschlagen haben.“

Für den Oberstaatsanwalt habe der Angriff zwar klar einen „ausländerfeindlichen Hintergrund“, denoch wolle er den Begriff „Neonazis“ nicht in den Mund nehmen.

pemü