„FAZ“ ohne Magazin

■ „Süddeutscher“ bleibt nur Schadenersatz

Frankfurt/Main (dpa/taz) – Die gestrige Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen kostete zwanzig Pfennig weniger als sonst. Der kleine Rabatt sollte das erstmalige Fehlen des FAZ-Magazins ausgleichen, und das könnte den Verlag noch teuer zu stehen kommen. Denn die Farbbeilage vermißt zuvörderst die Süddeutsche Zeitung, die bisher die Anzeigen für ihr Magazin gemeinsam mit den Frankfurtern vemarktete. Am Mittwoch hatte der SZ-Verlag deshalb eine einstweilige Verfügung gegen das fristlose Aus des FAZ-Magazins erwirkt. FAZ-Geschäftsführer Jochen Becker kommentierte den Gerichtsbeschluß philosophisch: „Es kann kein weiteres Magazin geben, da die Magazin-Redaktion aufgelöst ist“, erklärte er. „Geistige Leistung kann man nicht erzwingen.“ Neben einem Ordnungsgeld von 500.000 Mark müssen die Frankfurter nun auch Schadenersatzforderungen aus München befürchten.