Frauengenerationen auf dem Jazzteppich schwebend

Die Kälte schien ihr wenig auszumachen. Während sich das Publikum hinter hochgeschlossenen Krägen verbarg, kam die 35jährige Dub-Poetress Sharifa am Samstag barfüßig auf die Kampnagelbühne. Ihr Sextett legte von Anfang an einen unaufdringlichen Jazzteppich aus, auf dem sie dann ihre ausgefeilten Texte schweben ließ. In der Regel zwang einen Sharifa, die sich als schwarze Frau als doppelt marginalisiert empfindet, damit ins Gebet. Nebenbei erfuhr man noch, wer das Kinderlied auf ihrer Debüt-CD Sharifa's Favourite Thingssang. Natürlich war es die Stimme ihrer Tochter, die dem Stück „Sisters“ über Frauensolidarität eine neue Generation hinzufügte.

Petra Möbel/Foto: jms