Statt Partei blockiert Elstes Karriere

■ Die Grauen wollen keinen neuen Hochbahn-Chef

Ein Mann will nach oben, doch die Statt Partei stellt ihm ein Bein: Der SPD-Fraktionsvorsitzende Günter Elste soll neuer Chef der Hamburger Hochbahn werden und damit den seit zwei Jahren unbesetzten Posten des Vorstandssprechers besetzen. Gestern jedoch pressemitteilte der Statt-Landesvorstand, daß die Wiederbesetzung „überflüssig“ ist. Auch mit drei Vorstandsmitgliedern sei inzwischen eine Ergebnisverbesserung erzielt worden. „Preiserhöhungen für alle Fahrgäste und Kostensteigerung durch Ausdehnung des Vorstands sind nicht zu erklären“, so der Vize-Landesvorsitzende André Becker. Die von SPD-Chef Elste anvisierte Stelle ist allein mit 300.000 Mark pro Jahr dotiert; dazu kommen Mitarbeiter, Fahrer, Dienstwagen und Büroräume. Obwohl es mehr als 50 Bewerbungen für den Hochbahn-Chefsessel gibt, gilt es als sicher, daß Elste als die Nummer 1 hervorgehen wird.

Bei der Statt-Gruppe im Rathaus löste die Pressemitteilung des Landesvorstands Unbehagen aus. „Das ist nicht unsere Meinung“, so Statt-Gruppensprecher Achim Reichert. Zwar plage auch ihn ein „Unwohlsein“, daß in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, mit höheren Preisen müßte das neue Gehalt finanziert werden. Zumal, wenn der Anwärter ein hochrangiger Politiker ist. Doch man wolle erst die weiteren Gespräche mit Bausenator Eugen Wagner (SPD) abwarten. Der hatte den Grauen zu bedenken gegeben, daß die Hochbahn bis zur Jahrtausendwende Strukturprobleme lösen muß, um wettbewerbsfähig zu werden. sim