Betr.: Hanfanbau

„Das Neueste aus der Welt der Halogenscheinwerfer setzte die Sache ins rechte Licht, und für die rechte Photosynthese sorgte künstlich zugeführtes Kohlendioxyd. Hydrokultur half Erde sparen, Aquariumpumpen fächelten den Wurzeln Luft zu, und selbstverständlich wollte auch der Düngermix genau bedacht sein. Das war natürlich High-Tech im Wortsinn, und der Same fiel auf fruchtbaren Boden: Zwischen 1975 und 1985, so schätzten zumindest Experten der Drug Enforcement Agency, machten für solche Zwecke erworbene Lampen ein Drittel des Gesamtumsatzes der Branche aus. Aber die Technisirung hatte auch ihre Tücken: In einigen Staaten überprüfte die Polizei Haushalte mit verdächtig hohen Stromrechnungen und wurde fast immer fündig.“

Hans-Georg Behr: „Von Hanf ist die Rede“

„Wir werden zweitausend Stauden anpflanzen. Rechnen wir ein halbes Pfund pro Staude. Eintausend Pfund zu tausendsechshundert Dollar das Pfund. Plötzlich war ich hellwach, meine Gehirnzellen blinkten wie die Freispielanzeige eines Flipperautomaten.“

T. C. Boyle: „Grün ist die Hoffnung“

„Alsbald kamen die Zeit- und Raumansprüche zur Geltung, die der Haschischesser macht. Die sind bekanntlich königlich. Versailles ist dem, der Haschisch gegessen hat, nicht zu groß, und die Ewigkeit dauert ihm nicht zu lange. Und auf dem Hintergrund dieser riesigen Dimensionen des inneren Erlebens, der absoluten Dauer und der unermeßlichen Raumwelt, verweilt mit jenem seligen Lächeln ein wundervoller Humor desto lieber bei der grenzenlosen Fragwürdigkeit alles Seienden.“

Walter Benjamin: „Über Haschisch“