Dörfer bleiben stehen

■ Hamburger Senat sichert die Zukunft der Pavillondörfer ab – auf Widerruf

Sie sind mal als Provisorium entstanden. Jetzt bleiben die Pavillondörfer, in denen Aussiedler, Flüchtlinge und Asylsuchende überall in der Stadt untergebracht sind, auch in den nächsten Jahren erhalten. Der Senat hat gestern die Zukunft der insgesamt 26 Dörfer langfristig abgesichert. So bleiben die Dörfer erst einmal auf Dauer stehen, die Genehmigung kann aber aber jederzeit widerrufen werden. „Es kann ja sein, daß wir im Jahr 2005 keine Flüchtlinge mehr haben und alles auf der Welt bestens geregelt ist“, sagt Sozialsenatorin Karin Roth. Da die Weltlage aber noch lange nicht so ist, bleiben die Dörfer eben stehen.

Das Pavillondorf am Hemmingstedter Weg im Bezirk Altona erhält sogar einen Bebauungsplan, in dem die Nutzung festgeschrieben wird. Nach anfänglichen massiven Anwohner-Protesten sei „die Akzeptanz inzwischen in Ordnung“, sagt Roth.

Die Dörfer bieten insgesamt 6500 Menschen Platz – „kostengünstig und menschenwürdig“, wie die Sozialsenatorin die Art der Unterbringung nennt. Das sind kleine Häuser wie das an der August-Bebel-Straße, das gerade mal 24 Plätze hat. Aber auch Dörfer wie das an der Holtenklinke im Bezirk Bergedorf, wo 500 Menschen unterkommen können.

Karin Roth rechnet zur Zeit noch mit jährlich 8000 Zuwanderern nach Hamburg. Deshalb wäre es aus Senatssicht im Moment unsinnig, die Dörfer abzureißen. Wie lange sie stehen, bleibe völlig offen. Das ist durch das Erteilen einer unbefristeten Genehmigung auf Widerruf gewährleistet. „Wir müssen uns auf kein Datum festlegen, das ist der Charme dieser Regelung“, sagt sie. aha