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■ Bürgermeister Runde zu Besuch auf der Insel Neuwerk in der Elbmündung

Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) hat gestern die seit 700 Jahren zu Hamburg gehörende Nordseeinsel Neuwerk besucht. Es war seit 20 Jahren die erste Visite eines Bürgermeisters der Hansestadt auf der Insel in der Elbemündung, die vom Bezirk Mitte verwaltet wird. Dessen Bezirksversammlung war vor drei Wochen einen Tag lang auf Neuwerk (taz berichtete).

Hamburg hatte 1299 von den Herzögen von Sachsen das Recht erhalten, auf der knapp drei Quadratkilometer großen Insel einen Turm zu errichten, um mit diesem äußersten Vorposten die Schiffahrt auf der Elbe nach Hamburg gegen See- und Strandräuber zu sichern. Dieser Turm wurden zwischen 1299 und 1309 errichtet. Das heute noch existierende Wahrzeichen der Insel gilt als das älteste noch erhaltene Gebäude Hamburgs.

Bei einem Gespräch mit Bürgern der Insel forderten die Neuwerker eine geregelte Lehrerversorgung für künftig schulpflichtig werdende Kinder. Derzeit gibt es auf der Insel, auf der 35 Menschen leben, einen Lehrer, aber keine Kinder im Grundschulalter. Zudem solle die Versorgung mit öffentlichen Toiletten verbessert werden, forderten die Neuwerker. Derzeit gibt es nur eine derartige Einrichtung. Das sei bei rund 100.000 Touristen jährlich zuwenig. Nicht zuletzt erwarten die Inselbewohner, daß Hamburg mehr Werbung für das Eiland im Nationalpark Wattenmeer macht. Runde sagte zu, unter der Homepage der Hansestadt im Internet künftig Informationen über Neuwerk anzubieten. os