■ Der Katholik Gerry Adams

Es war ein riskantes Spiel, das Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams (50) vor zwei Wochen betrieben hat. Zum ersten Mal erkannte er die Verpflichtung der IRA zur Abrüstung an. Zwar schwächte er es ein wenig ab, indem er von einer „freiwilligen Geste“ sprach, doch die Basis in Sinn Féin und IRA murrte. Als der Konflikt Ende der sechziger Jahre ausbrach, schloß sich der in Belfast geborene Adams der IRA an. In den Biographien heißt es, daß er schon mit 23 Jahren Bataillonskommandant wurde und Architekt des „Blutigen Freitag“ war, an dem 1972 in Belfast 22 Bomben an einem Tag hochgingen und neun Menschen starben. Nachweisen konnte man es ihm nicht, aber Adams wurde ohne Anklage interniert. Er wurde überraschend freigelassen, um an den Verhandlungen zwischen britischer Regierung und IRA über einen Waffenstillstand teilzunehmen. 1983 wählte ihn seine Partei zum Präsidenten. Seitdem habe er die Armalite, das IRA-Gewehr, mit Armani getauscht, spotten seine Gegner. ‚/B‘ Foto: Reuters