Glässgen neuer RB-Senderchef

■ Rundfunkrat wählte NDR-Mann gestern ohne Gegenstimme

Der NDR-Kulturchef Heinz Glässgen wird neuer Intendant von Radio Bremen. Mit 31 Ja-Stimmen und einer Enthaltung folgte der Rundfunkrat gestern abend der Empfehlung der Findungskommission. Der 55jährige sagte, er wolle „sobald wie möglich“ anfangen.

„Ich will zunächst mit den Kollegen eine Bestandsaufnahme machen“, kündigte Glässgen nach der Wahl an. „Ich gehe davon aus, daß wir die vier Radiowellen behalten und weiter ausbauen.“ Er werde die Kooperationsverhandlungen mit dem NDR wieder aufnehmen, sagte Glässgen, und betonte: „Ich bin nicht vom NDR geschickt worden, um Radio Bremen zu sanieren.“ An einer Fusion sei auch der NDR nicht interessiert. In den Verhandlungen um die Zukunft des ARD-Finanzausgleichs hofft er auf die Solidarität der anderen Anstalten.

Wie berichtet, hatte Glässgen die achtköpfige Findungskommission bei seiner Anhörung durch eine hervorragende Analyse der Situation des Senders überzeugt. Trotz kritischer Töne, die im Vorfeld der Wahl über ihn bekannt wurden, ist ihm das gestern vor dem Rundfunkrat mit seinem anderthalb stündigen Vorstellungsgespräch offenbar erneut gelungen. Radio Bremen Mitarbeiter gaben ihrer Freude darüber Ausdruck, daß die Debatte um die Senderführung nun endlich zu Ende sei. ck