■ beiseite
: Verfilmt

1928 gründete Wolfgang Kaskeline in Berlin die Kaskeline-Filmproduktion, die schnell zu einer der größten Werbefilmfirmen avancierte. In den animierten Werbefilmen, die Produkte von Bolle bis Blaupunkt präsentierten, verwirklichte Kaskeline von Anfang an seinen ganz eigenen künstlerischen Geschmack. 1934 entstand der absrakte Kurzfilm „Zwei Farben“, der später als „entartete Kunst“ diffamiert wurde. Zwischen 1942 und 1945 hatte Kaskeline unter anderem deshalb Arbeitsverbot. Nach dem Krieg nahm er die Filmproduktion wieder auf, die Firma beschäftigte bis zu 30 Zeichner, um Filme für Sarotti, Persil und Asbach zu produzieren. Ende der 60er Jahre, die Firma wurde inzwischen von Wolfgang Kaskeline und seinem Sohn Heinz gemeinsam geführt, verlagerte man sich mehr und mehr auf die Herstellung von Dokumentar-, Industrie- und Städtefilmen, darunter auch eine Serie für das Arbeitsamt. Neben den Werbefilmen entstanden im Animationsfilmbereich immer wieder auch Zeichentrickfilme mit Spielhandlung und abstrakte Arbeiten, darunter „Linien, Farben und Musik“, mit dem Heinz Kaskeline 1957 einen Löwen in Venedig gewann, und „Apfelstory (Des Apfels Kern)“, eine ironische und überaus charmante Betrachtung des biblischen Adam & Eva-Themas, die 1972 realisiert wurde. In einem etwa 90minütigen Programm werden heute und morgen abend ab 20 Uhr im Filmkunsthaus Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, Mitte, 23 Arbeiten der Kaskeline-Filmproduktion gezeigt.