Pilz stoppt grünen Umzug

■ Parteizentrale wird später fertig

Die Fertigstellung der neuen Parteizentrale der Bündnisgrünen am „Platz vor dem neuen Tor“ (Bezirk Mitte) verzögert sich. Außerdem erhöhen sich durch zusätzliche Sanierungsmaßnahmen die Gesamtkosten des Bauvorhabens. Statt der ursprünglich vorgesehenen Investition von rund 10 Millionen Mark für den Ankauf und die Renovierung der Immobilie schlagen nun 15 Millionen Mark zu Buche.

Als Folge der zusätzlichen Sanierungen verzögert sich die Übersiedlung der gesamten Bundesgeschäftsstelle nach Berlin. Anstelle aller Mitarbeiter der Parteizentrale, die im Sommer an der Spree erwartet wurden, kann wohl nur der Bundesvorstandes ab Ende September im Gebäude untergebracht werden. Ob die gesamte Spitze, die Geschäftsführung und die Parteimitarbeiter, im Spätherbst das umgebaute Haus beziehen können, ist angesichts des rohbauartigen Zustands und der Schäden des Hauses fraglich. Schuld an der Misere hat ein kürzlich festgestellter Schwamm. Der aggressive Pilz, entstanden durch Feuchtigkeit im Mauerwerk, hat an bislang 25 Stellen der 220 Räume die Holzbalken zerstört. Um den Schwamm zu lokalisieren mußten die Fußböden und Holzplanken im Haus herausgerissen werden.

Nach Ansicht von Markus Bescher, Büroleiter des grünen Bundesgeschäftsführers Reinhard Bütikofers, verhindere der Hausschwamm „einen rechtzeitigen Umzug“. Dennoch sei geplant, bis zum Oktober zumindest eine Etage der Parteizentrale fertigzustellen. Durch die Sanierung des 2.000 Quadratmeter großen Objekts „steigen die Gesamtkosten auf 15 Millionen Mark“, so Bescher. Der Bündnisgrüne betonte, daß beim Hauskauf 1997 nur „Stichproben“ gemacht wurden, um Feuchtigkeit aufzuspüren. „Damals ist aber nichts festgestellt worden.“ Erst „spätere Untersuchungen“ hätten den Schwamm aufgedeckt. Durch den Verlust von Mieteinnahmen könnte sich die Kosten noch erhöhen. rola

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