Schily schickt Kripo-Beamte los

Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat die ersten deutschen Kriminalbeamten in das Kosovo verabschiedet. Das Ermittlungsteam, darunter auch eine Frau, wird am 22. Juli abreisen, teilte das BKA gestern in Bonn mit. Es ist der erste Einsatz dieser Art von deutschen Ermittlungsbeamten in einem Krisengebiet. dpa

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Die Zahl der zurückkehrenden Kosovo-Albaner aus Drittländern nimmt stetig zu. Bis gestern morgen seien 20.000 Flüchtlinge aus Drittländern in ihre Heimat zurückgekommen, 14.000 von ihnen aus der Türkei, erklärte in Genf der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Kris Janowski. Die Zahl der Rückkehrer aus den Nachbarländern Albanien und Makedonien hingegen gehe weiter zurück. Insgesamt seien 685.000 Kosovaren in ihre Heimat zurückgekehrt. Rund 87.000 Vertriebene halten sich noch in Albanien, Makedonien, Bosnien, Montenegro und in einigen westeuropäischen Ländern auf.epd/dpa

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Ein Fischerboot mit300 Roma aus dem Kosovo hat den italienischen Adriahafen Brindisi angelaufen. Ein weiteres Flüchtlingsboot mit rund 100 Menschen an Bord sei vor Bari in Seenot geraten, berichtete das italienische Fernsehen. Ein Marineschiff sei zur Rettung der Bootsinsassen ausgelaufen. Die Roma flüchteten nach eigenen Angaben, weil sie Racheakte der Kosovo-Untergrundarmee UÇK fürchten. Die Kosovaren bezichtigen sie der Kollaboration mit den Serben. dpa

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US-Soldaten der KFOR haben bei Gnjilane im Ost-Kosovo vier serbische Polizisten festgenommen. Dies bestätigte der KFOR-Sprecher Oberstleutnant Louis Garneau gestern in Priština. Die KFOR-Patrouille war am Vortag nahe der Verwaltungsgrenze zu Serbien auf Kosovo-Gebiet auf das serbische Polizeifahrzeug gestoßen. Alle vier Polizisten waren uniformiert und bewaffnet. Nach dem Abzugsabkommen mit der KFOR vom Juni dürfen sich keine jugoslawischen und serbischen Militär- und Polizeiangehörige mehr im Kosovo aufhalten. dpa

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Die EU will die Sanktionen gegen Jugoslawien teilweise aufheben, um den demokratischen Wandel im Land zu fördern. Die EU-Außenminister beauftragten die EU-Kommission, schnellstens Vorschläge für die Abschaffung einiger Strafmaßnahmen gegen Jugoslawien zu machen. Gleichzeitig einigten sie sich auf die Standorte für die für den Wiederaufbau des Balkan geplanten Organisationen. dpa

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Die Polizei hat gestern in Athen gewaltsam eine Demonstration griechischer Studenten aufgelöst, die in jugoslawischen Universitäten immatrikuliert sind. Mehrere hundert Studenten forderten mit ihren Familienangehörigen, daß der griechische Staat ihnen wegen der angespannten Lage in Jugoslawien erlaubt, ihr Studium in Griechenland fortzusetzen. dpa