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Berliner Proteste um militärische Eide

■ Rekrutengelöbnis zum 20. Juli unterlaufen

Berlin (taz) – Etwa 800 Antimilitaristen protestierten gestern in Berlin gegen eine Vereidigung von Bundeswehrsoldaten. Pünktlich zum Jahrestag des Bombenattentats von Wehrmachtsoffizieren auf Hitler am 20. Juli 1944 wurden gestern mit viel Politprominenz wie Verteidigungsminister Scharping und Bundeskanzler Schröder 430 Bundeswehrrekruten auf die Verfassung vereidigt – im sogenannten Bendlerblock, ehemaliger Sitz des Oberkommandos der Wehrmacht und Hinrichtungsstätte eines Teils der Wehrmachtsoffiziere um Graf von Stauffenberg.

An die tausend Polizisten ließen die Kundgebung gegen die Militärfeier nur bis auf 200 Meter an die Mauern des Geländes heran und verhafteten schon im Vorfeld sieben DemonstrantInnen. Trotzdem waren drinnen die Trillerpfeifen der Demonstranten und „Mörder, Mörder“-Rufe gut zu hören. Etwa zehn Personen, darunter einige Frauen oben ohne, rannten aus den Zuschauerrängen plötzlich in die gelobende Formation und versuchten, die Fahne wegzureißen. Sie wurden sofort von Feldjägern niedergerungen. juw

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