UCK-Entwaffnung läuft auf Hochtouren

Kurz vor Ablaufder ersten Entwaffnungsphase hat die Kosovo-Befreiungsarmee UÇK einen erheblichen Teil ihrer Waffen abgegeben. Die Art, wie die UÇK das Entwaffnungsabkommen respektiere, sei ermutigend, sagte ein Sprecher der KFOR. Um Mitternacht lief die Frist für die erste Phase der Entwaffnung aus. Unterdessen haben italienische KFOR-Soldaten bei gezielten Durchsuchungen in einem albanischen und einem serbischen Dorf bei Pec unter anderem acht Gewehre, 20 Gewehrgranaten sowie 150 Antipersonenminen beschlagnahmt, teilte der KFOR-Sprecher in Priština mit. Zwischen den beiden Dörfern war es wiederholt zu Schießereien gekommen. AFP/dpa

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Eine Dynamisierung des Erweiterungsprozesses in der EU hat Bundesaußenminister Fischer gefordert. Als Konsequenz aus dem Kosovo-Konflikt müßten die Unionsländer die europäische Integration energisch vorantreiben, betonte ervor dem Europaparlament in Straßburg. Zugleich forderte er die EU auf, beim Wiederaufbau der südserbischen Krisenprovinz eine aktive Rolle zu spielen und die demokratische Opposition in Serbien zu unterstützen. AFP

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Rund 240.000 Mark für die Kosovo-Hilfe hat ein Unicef-Freiluft-Konzert in Bremen eingebracht. 26.000 Zuschauer waren am Dienstag abend in das Weser-Stadion gekommen, um die norddeutsche Boygroup Echt, die schwedische Sängerin Emilia, die Kelly Family und den amerikanischen Sänger Lionel Richie zu sehen. Überraschend traten bei dem Konzert auch noch die Backstreet Boys auf. AP

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Italien erkennt ab sofort Immigranten aus dem Kosovo nicht mehr als Kriegsflüchtlinge an. Neuankömmlinge aus Jugoslawien sollen in ihr Herkunftsland zurückgebracht oder innerhalb von 30 Tagen ausgewiesen werden, entschied Innenministerin Rosa Russo Jervolino nach italienischen Presseberichten von gestern. Betroffen sind vor allem Roma aus dem Kosovo, die derzeit zu Hunderten Italien erreichen. dpa

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Mit einer Eröffnungsrede des UN-Beauftragten Eduard Kukan (Slowakei) haben gestern in Bratislava zweitägige Beratungen über eine mögliche Finanzhilfe für Jugoslawien begonnen. In Seminaren und Arbeitsgruppen soll ein Konzept entwickelt werden, wie der wirtschaftliche Aufbau mit demokratischen Entwicklungen verbunden werden kann. dpa

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Die serbische Opposition hat ihre Proteste gegen den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Miloševic fortgesetzt. In vier serbischen Städten gab es am Dienstag abend wieder Demonstrationen gegen das Regime von Miloševic. So versammelten sich in der Industriestadt Kragujevac etwa 1.000 Regimegegner auf einer Kundgebung der „Allianz für den Wandel“, die am Montag zu täglichen Protesten aufgerufen hatte. dpa