Kennedy auf See bestattet

■ Asche gestern im Atlantik verstreut. Trauerfeier heute mit Clintons in New York

Falmouth (AP) – Die Familien von John F. Kennedy Jr., seiner Frau Carolyn und seiner Schwägerin Lauren Bessette haben gestern die drei jungen Leute auf See bestattet, unweit der Stelle, an der sie mit ihrem Flugzeug verunglückt waren. Die Familienmitglieder wollten von Bord des Zerstörers „USS Briscoe“ die Asche der drei Toten ins Meer streuen. Die Trauerfeier auf dem Kriegsschiff sollten zwei Militärgeistliche und ein römisch-katholischer Pfarrer leiten. Bei der Seebestattung waren keine Journalisten zugelassen. Edward Kennedy hatte die Leichen erst wenige Stunden zuvor identifiziert, bevor sie eingeäschert wurden.

Für heute ist in der römisch-katholischen St.-Thomas-More-Kirche in New York eine Messe geplant. An der Trauerfeier wollen auch US-Präsident Bill Clinton und dessen Frau Hillary Rodham teilnehmen. Für die Bessette-Schwestern ist morgen ein Gedenkgottesdienst in Greenwich im US-Staat Connecticut angesetzt. In einer Erklärung dankte die Familie allen, die an der tagelangen Suche nach den Opfern beteiligt waren. Bereits gestern sollte für die Öffentlichkeit ein Gedenkgottesdienst in Lower Manhattan abgehalten werden. Kennedy hat als Herausgeber des Magazins George und Staatsanwalt in Manhattan gelebt.

Nach fünf Tagen intensiver Suche waren die Leichen am Mittwoch rund zwölf Kilometer südwestlich der Ferieninsel Martha's Vineyard vom Meeresboden geborgen worden. Taucher hatten die Toten im Rumpf des Flugzeugs in 35 Metern Tiefe gefunden. Die Bergung fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Der Luftraum um den Fundort der Leichen wurde gesperrt. Kennedy hatte die einmotorige Privatmaschine vom Typ Piper Saratoga in der Nacht zum Samstag selbst gesteuert, galt jedoch als relativ unerfahrener Pilot. Nach Angaben der Behörden verlor Kennedy die Orientierung, die Maschine kam ins Trudeln und stürzte in den Atlantik.