Tvind-Konzern mit kolonialistischem Anstrich

betr.: „Der undurchsichtige Stoffmulti“, taz vom 27. 7. 99

In einer Zeit der persönlichen Perspektivlosigkeit in deutschen Landen ging ich 1981 nach Tvind, begeistert natürlich durch die Reisende Hochschule und Bereitstellung von Energie durch Windkraft. Damals waren drei Monate Vorbereitung in Dänemark, um dann ein halbes Jahr in Zimbabwe an Kliniken und Schulen mitzuarbeiten, 3.000 Mark nötig – für die ganze Zeit! Plus Taschengeld! Tvind hatte sich damals schon zu einem alternativen Bildungskonzern entwickelt!

Nur finde ich die Frage viel spannender: Wie können sich Menschen so entwickeln, dass sie sich nicht von kapitalistischen Herrschaftsideen vereinnahmen lassen?

Ähnliche Entwicklungen gab es ja bei vielen Projekten, Parteien ...

Ursprünglich kenne ich die Tvind-Geschichte so, dass LehrerInnen/SozialarbeiterInnen die „armen“ Kontinente, die so genannte Dritte Welt (= den dritten Stand) bereisten und zurückkehrten nach Dänemark, um die Reisende Hochschule aufzubauen. [...]

Developement Aid from People to People (Entwicklungshilfe von Volk zu Volk) hatte einen kolonialistischen Anstrich, aber welches Projekt, das von hier aus nach Asien, Mittel-, Südamerika oder sonstwohin startet, hat das nicht? Sarah Heselhaus, Berlin