Chronologie
: Tödliche Bahn

■ Zugunglücke in verheerender Größenordnung

Täglich reisen 13 Millionen Menschen in Indien mit der Bahn. Mit rund 62.000 Kilometern Gesamtlänge ist das indische Schienennetz nach Angaben der indischen Eisenbahnen das weltgrößte unter einheitlicher Verwaltung.

Als Unfallursache spielten häufig defekte Schienen eine Rolle. Fehlerhafte Signalanlagen und menschliches Versagen sowie Monsunfluten, die Gleiskörper und Brücken unterspülten, waren ebenfalls schon mehrfach Auslöser von Bahnunfällen. Die Züge in Indien sind zudem in der Regel in schlechtem Zustand und überfüllt.

Die verheerendsten Zugunglücke in Indien seit Beginn der 80er Jahre:

Juni 1981: Im Bundesstaat Bihar im Osten Indiens stürzt ein Zug von einer Brücke in den Fluss Bagmati und reißt nach inoffiziellen Angaben mehr als 600 Menschen in den Tod. Wegen einer Kuh auf den Gleisen hatte der Zug gebremst und war dabei von einer Sturmböe erfasst worden. Offizielle Berichten zufolge kommen 243 Menschen um.

August 1984: Im südlichen Bundesstaat Madya Pradesh verlieren mindestens 112 Menschen ihr Leben, als eine Brücke zusammen bricht und ein Zug mit fünf Waggons in einen Fluss stürzt.

August 1988: Über dem Aschtamudi-See im südwestlichen Bundesstaat Kerala springt ein Zug auf einer Brücke aus den Schienen und stürzt ins Wasser. Mindestens 127 Menschen sterben.

April 1989: Im Bahnhof von Jhansi im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh springen zwölf Waggons eines Expresszugs aus den Schienen. Mindestens 167 Menschen werden getötet.

April 1990: Mindestens 100 Menschen sterben als ein Zug im nordindischen Bundesstaat Bihar in Brand gerät.

September 1993: Beim Zusammenstoß eines Personenzugs mit einem Güterzug im nordindischen Staat Rajasthan sterben 71 Menschen.

August 1995: Bei Firozabad in Uttar Pradesh stoßen zwei Personenzüge zusammen, weil ein Signal von einem Bahnbeamten falsch gestellt worden war. Mindestens 309 Menschen sterben, manche Quellen sprechen von 358 Toten.

April 1996: Ein Schnellzug fährt in Nordindien auf einen stehenden Güterzug auf, 60 Tote.

September 1997: Fünf Waggons entgleisen und stürzen in einen mittelindischen Fluss, 81 Tote.

Januar 1998: Ein Nahverkehrszug fährt auf einen stehenden Schnellzug in Nordindien auf, 52 Tote.

November 1998: Beim Zusammenstoß zweier Züge in Nordindien kommen 208 Menschen ums Leben.

April 1999: In Nordindien stoßen ein Schnellzug und ein mit Hochzeitsgästen besetzter Bus zusammen, 38 Menschen werden getötet.