Schwere Gefechte zwischen Guerilla und die Armee

■ In Kolumbien greift die Armee die Gebiete der Guerilla an und tötet 40 Rebellen

Buenos Aires (taz) – Trotz der Beteuerungen der kolumbianischen Regierung und der linken Rebellen, Friedensverhandlungen anzustreben, haben beide Seiten ihre Angriffe erheblich ausgeweitet. Bei einem schweren Gefecht in der Nähe der Gemeinde Turbo im Nordwesten des Landes tötete die Armee nach eigenen Angaben am Montag mehr als 40 Rebellen. Zuvor war die Ortschaft Narino (Departement Antioquia) nach Presseberichten zu 80 Prozent von den Rebellen dem Erdboden gleich gemacht worden. Dabei kamen 15 Menschen ums Leben. Mit ihrer Offensive will die Armee offensichtlich weitere Übergriffe der Guerillagruppe Farc auf Bauerndörfer verhindern und die Farc aus ihrer Bastion in dem Departement Uraba vertreiben.

In den vergangenen Monaten sind Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Farc gescheitert, da die Farc die Verhandlungen in letzter Minute abgesagt hatte. Die Farc ist mit 15.000 Mitgliedern die größte Guerilla Kolumbiens. Sie kontrolliert ein Gebiet, das so groß ist wie die Schweiz, aus dem sich die Armee auf Befehl von Präsident Pastrana zurückgezogen hat. Die Schaffung einer entmilitarisierten Zone war eine Bedingung der Farc, an Friedensverhandlungen teilzunehmen.

Inzwischen hat der Antidrogenzar Barry McCaffrey in Washington von einer „Notfallsituation“ in Kolumbien gesprochen. Das Land „steckt in Schwierigkeiten“, sagte er nach seiner Rückkehr von einer Kolumbienreise. Er schlug vor, weiterhin für einen Friedensvertrag zu arbeiten, gleichzeitig dem Land mit militärischen Ausbildungsprogrammen und Geheimdienstinformationen beiseite zu stehen, wann immer es um die Drogenbekämpfung geht. Die kolumbianische Guerilla finanziert sich mutmaßlich aus dem Drogenhandel. Ingo Malcher