FAZ-Mag goes Psycho

(25) Wie ein reuiger Hund schlich Hilmar Kopper durch den Taunus. Er war auf dem Weg zu seiner Villa – dem Heim, das ER verlassen hatte. Er war am Ende. Mit letzter Kraft läutete er. Hinter der Tür knurrte Willy. Verdammter Köter! Kopper zog einen Kaviarknochen aus seiner Smokinghose, aber da ging auch schon die Tür auf. SIE stand vor ihm. Irene. Strahlend. Eine Erscheinung. ES durchfuhr ihn. Hart und unerbittlich. Diese Frau hatte er verlassen! Er, der Idiot. Wegen der Witwe. Er mußte verrückt gewesen sein, verrückt und krank und ...

„Komm rein, lieber Hilmar“, sagte Irene sanft. „Mach dir keine Vorwürfe. Ich verstehe dich jetzt.“ Kopper war, als ob ihm träume. „Ich habe alles über Hillary und Bill gelesen.“ Irene lächelte. „Ich weiß jetzt, warum du nicht anders konntest. Clinton hatte eine Mutter und eine Großmutter und ist daran zerbrochen. Aber du, armer Hilmar, hattest auch noch einen Vater! Das war eine Art psychischer Mißbrauch an dir. Und deshalb stehst du unter dem Zwang, Witwen trösten zu müssen. Ich verstehe dich, Hilmar. Ich verzeihe dir. Und ich halte zu dir, wie Willy zu mir gehalten hat. Möchtest du nicht vielleicht ein spätes Abendessen, Hilmar?“

In Hilmars Herzen aber bahnte sich neue Verzweiflung an ...