Hier kommen die Chaoskellner

■ Großmarkt und Kontorhaus geben bekannt: Die Mampfwochen Bremer Sommer und das Festival La Strada feiern Vermählung

Ein Trost für alle Nicht-Ferien-Verreisenden: Die fernen Länder kommen nach Bremen. „Urlaubsatmosphäre“ auf dem Bremer Markt verspricht Organisator Uwe Kluge. In der Zeit vom zwölften bis 21. August steigt der Bremer Sommer – „ganz ohne Reisekosten“.

Im Doppelpack gibts dann gleich zwei Highlights in Bremen: Das bunte Musik- und Markttreiben, mit vielen internationalen Ständen. Außerdem das internationale Straßenzirkus-Festival La Strada, das drei Tage lang in der ganzen Stadt seine Kunst präsentiert.

Für den Internationalen Bremer Sommer kommen 30 Nationen und bringen ihre kulinarischen Spezialitäten, Kunsthandwerk und Musik mit nach Bremen. Uwe Kluge schwärmt schon jetzt von französischen Weinen und norwegischen Fisch-Spezialitäten – und das zu liberalen Öffnungszeiten: von elf bis 23 Uhr sollen die 60 Marktstände die ganze Woche geöffnet haben. Für Tanz und Musik stehen außerdem zwei Bühnen auf dem Marktplatz bis 22 Uhr zur Verfügung. Nach beschwerdefreien Jahren hofften die Veranstalter vom Großmarkt Bremen eigentlich auf längere Musikzeiten.

Zum ersten Mal gibt es La Strada während des Bremer Sommers: Vom 13. bis 15. August wird Bremen dann ganz von Gauklern und Akrobaten beherrscht. La Strada kommt – doppelt so groß wie in den vergangenen vier Jahren – diesmal mit 20 Künstlern. Denn für Straßenzirkus sei Bremen „ein ganz tolles Pflaster“, weiß Organisator Stephan Pleyn. Bisher war La Strada in der ganzen Stadt verteilt. Erstmalig gibt es jetzt ein zusätzliches Festival-Zentrum. Auf dem Grasmarkt am Rathaus soll das Open-Air-Café „Café des artistes“ entstehen – als Mittelpunkt des bunten Zirkustreibens. Höhepunkte des Straßenzirkusfestivals allabendlich im Zelt auf dem Domshof: „La Gala“ – in den letzten Jahren fast immer ausverkauft.

Das Café wird auch während der „Bremer Sommer“-Woche drauf geöffnet bleiben: Hier wird das gesamte Café zur Bühne. Chaoskellner aus Good old England sollen für kuriosen Service sorgen, verspricht Pleyn.

Um La Strada auf die Beine zu stellen mußte Pleyn ganz schön ackern: 300.000 Mark kostet das Straßenfestival. 25 Prozent zahlt die Stadt, Zuschüsse mußte er bei zahlreichen Sponsoren sammeln. Und im Jahr 2000 wird La Strada ganz groß gefeiert: Zehn Tage soll das Artisten-Spektakel dann dauern.

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