Gute Aussichten

■ Donald Bäcker von Meteofax rechnet mit einer guten Sicht bei der Sonnenfinsternis

taz: Alle sind heiß auf die Sonnenfinsternis. Wie heiß wir es denn am Mittwoch?

Donald Bäcker: Am Mittwoch wird es etwas kühler sein. Wir erwarten angenehme Temperaturen um 23 Grad.

Die entscheidende Frage ist: Sehen wir sie, oder sehen wir sie nicht – die schwarze Sonne?

Es wird wechselnd bewölkt sein. Es ist also nicht den ganzen Tag bedeckt wie am Alpenrand, wo man eine totale Sonnenfinsternis sieht. Dort sind Wolken zu erwarten. Bei uns in Berlin sind die Chancen deswegen etwas besser, die Sonnenfinsternis zu sehen, obwohl es hier nur eine neunzigprozentige ist.

Die Berliner sind also auf der Sonnenseite?

Nach dem jetzigen Stand der Prognosen ja. Wir haben zwar einen etwas kräftigen und böigen Nordwestwind ...

... durch den wir doch hoffentlich locker hindurchgucken ...

Es werden zwar einzelne Wolkenfelder vorbeiziehen, aber ich glaube, wir werden die Sonnenfinsternis beobachten können.

Dunkel wird es auf jeden Fall. Egal ob es bewölkt ist oder nicht?

Genau. Aber die Bayern haben Pech. Da wird es wahrscheinlich nur dunkel sein.

Und was ist mit dem Dunst, der über der Stadt hängt?

Dunst ist kein Thema, weil die Luft von Norden kommt. Das ist eine schöne saubere trockene Luft.

Es wird also kein Smog in der Luft sein, der uns das Sehvergnügen vermiesen könnte?

Nein, den weht der Wind weg.

Was bedeutet 90 Prozent Sonnenfinsternis? Wieviel sehen wir von dem gelben Kuchen?

Man wird eine Art Sichel sehen können. Ähnlich wie beim Viertelmond nachts, nur viel imposanter.

Und viel, viel greller?

Auf keinen Fall sollte man die Sonnenfinsternis ohne geeignete Brille beobachten, weil sich der Mond nur langsam vor die Sonne schiebt. Wenn es dann so weit ist um 12.40 Uhr, kann man auch mit bloßem Auge hinschauen.

Letzte Frage für die, die verschlafen sollten. Wie wird das Wetter bei der nächsten Sonnenfinsternis?

Solche Prognosen machen wir leider nicht. Was in mehr als 80 Jahren ist, weiß kein Mensch.

Interview: Richard Rother