Streit um Expotickets

■ Polizeipräsident: Wegen befürchteten Verkehrschaos nicht zuviele Freitickets vergeben

Hannover. Polizeipräsident Hans-Dieter Klosa hat sich gegen den Verkauf von deutlich mehr nicht termingebundenen Expo-Eintrittskarten – sogenannte Open Tickets – ausgesprochen. „Jedes Open Ticket bringt Unwägbarkeiten mit sich und ist der Steuerung entzogen“, sagte Klosa. „Wir betrachten die Diskussion mit Sorge. Wir befürchten zusätzliche Risiken, was die Steuerung des Verkehrs angeht.“ Bei den bis jetzt geplanten fünf Millionen Open Tickets „sollte schon Schluss sein“. Bislang plant die Expo-Gesellschaft in Hannover, 35 Millionen der insgesamt 40 Millionen Eintrittskarten zur Weltausstellung im kommenden Jahr an einen festen Besuchstag zu binden. Fünf Millionen Karten sollen ohne Terminbindung in den Verkauf gehen. Dies wird allerdings zunehmend als Verkaufshemmnis bewertet. Schon mehrfach haben Expo- Verantwortliche eine Erhöhung der Zahl der Open Tickets gefordert.

Es werde Probleme geben, die Verkehrsströme zu steuern, sagte Klosa. Zudem würde die Zahl der Parkplätze am Gelände dann nicht ausreichen, und die Anfahrtsrouten würden überlastet. Bei den von der Expo GmbH in Marktforschungen erhobenen Zahlen zum Anreiseverhalten der Besucher „kann man den Eindruck bekommen, dass die Zahlen Idealpositionen darstellen“.

Sollte die Expo die Zahl der Open Tickets erhöhen, werde sich die Polizei nicht sperren. „Wir veranstalten die Expo nicht wegen des Verkehrs, sondern wegen der Expo. Der Verkehr ist nicht Maß aller Dinge.“ Nur müsse eine solche Entscheidung später auch gemeinsam getragen und verantwortet werden. „Man nimmt in Kauf, dass die Schwierigkeiten möglicherweise zunehmen.“ Einen Vorteil sieht Klosa in der Dauer der Weltausstellung: „Wir haben 153 Tage Zeit. Es wird sicher einen Lernprozess in Sachen Erreichbarkeit des Expo-Geländes geben.“ Es gebe ohnehin nur zwei Reaktionen bei zu viel Anreiseverkehr: „Entweder ich suche mir das richtige Verkehrsmittel, oder aber ich bleibe weg.“ dpa