Überfüllte Züge und Schlangen

■ Urlaubslust und Reisefrust im Zugverkehr nach Sylt

Vor der Freude über einen Urlaubstag am Inselstrand steht für viele Sylt-Reisende derzeit der Frust. Überfüllte Züge, die Fahrgäste auch schon mal am Bahnsteig in Niebüll zurücklassen, sorgen für Unmut. Die Bahn hat dieses Problem erkannt und setzt seit gestern täglich zwei zusätzliche Züge von Hamburg-Altona aus ein.

An der Autoverladung nach Sylt in Niebüll sind kilometerlange Autoschlangen seit Jahren Normalität. Die Menschenschlangen auf den Bahnhöfen aber sind diesen Sommer besonders lang. „Das schöne Wetter hat uns überrascht“, sagt Ulrike Kruse, Sprecherin der „DB ZugBus“, einem Tochterunternehmen der Bahn. Der neue Service der „DB ZugBus“, Fahrräder seit dem 1. Juli kostenlos zu befördern, habe das Problem noch verschärft.

Auch für Pendler vom Festland, die auf Sylt arbeiten, hat das Konsequenzen. So mancher muss in diesen Tagen Ärger mit dem Chef einkalkulieren, weil er wegen Überfüllung nicht mehr in den Zug – und damit nicht pünktlich zur Arbeit kommt. „Sicher, die Pendler-Züge sind voll, da gibt es nicht für jeden einen Sitzplatz“, räumt Kruse ein. Das zusätzliche Zugangebot, das zunächst bis 27. August gilt, könnte das Gedränge aber entzerren. Wie bereits an den Wochenenden, soll nun von Montag bis Freitag jeweils morgens und abends ein zusätzlicher Zug mit Packwagen für Fahrräder den Fahrplan Westerland ergänzen. Heike Wells