Weitere Hits beim Antenne-Streit

■ Böse Schuldzuweisungen beim Namens-Disput dauern an

Der private Bremer Radio-Streit geht in die nächste Runde. „Hit-Radio Antenne“ aus Hannover hat gestern zwei Millionen Mark Sicherheitsleistung beim Landgericht Braunschweig hinterlegt. Damit ist die einstweilige Verfügung rechtskräftig, dass Bremens erster privater 24-Stunden-Sender den Namen „Antenne Bremen“ nicht mehr benutzen darf. Die Entscheidung, ob Ex-Antenne-Bremen dagegen Berufung einlegt, ist noch offen.

Zeitgleich mit Inkrafttreten der Verfügung legte der niedersächsische Sender weitere Kohlen im Streit um das Namensrecht nach. Nach Angaben des Geschäftsführers von Hit-Radio Antenne, Steffen Müller, handele es sich bei Darstellungen zu dem Gerichtsstreit durch den Privaten Bremer Rundfunk (PBR) – so die vorläufige Namensgebung der Bremer – um „unseriöse Heuchelei“. In einer „Mixtur aus Falschdarstellung, Verdächtigungen und Spekulationen“ habe PBR-Geschäftsführer Ulrich Schürger ein Bild gezeichnet, in dem sich der Täter als Opfer darstelle. Müller weiter: „Hit-Radio Antenne hat nun mal einen Namen, der seit fast zehn Jahren in Bremen für gutes Radio steht. Nirgendwo auf der Welt ist es möglich, dass ein Wettbewerber sich einfach des Namens bedienen kann.“

Der Argumentation von PBR, es gebe in Deutschland insgesamt 16 Sender mit dem Namenszusatz „Antenne“, begegnete Müller mit dem Gegenargument, dass nur zwei weitere „Antenne“-Sender im Sendegebiet zu empfangen seien. „Dabei handelt es sich um Hit-Radio Antenne Sachsen und Sachsen-Anhalt. Beide Sender arbeiten aber in direkter Kooperation mit uns.“

Konkurrent Schürger konterte darauf, dass es auch keinen Rechtsstreit mit Antenne Mecklenburg-Vorpommern oder Antenne Brandenburg gebe. Beides Sender, die definitiv nicht zum Hit-Radio-Verbund gehörten. „Außerdem grenzen wir uns auch noch stark von Hit-Radio ab, weil wir einen klaren lokalen Bezug haben.“ Dagegen spricht wiederum, dass Hit-Radio in Bremen ein Studio hat. Was Schürger dementierte, ist Müllers Aussage, dieser habe sich vor Sendestart bei ihm gemeldet.

Was definitiv falsch ist, ist die Aussage der Niedersachsen, dass Ex-Antenne Bremen sich über den Namen zu besseren Ergebnissen bei der Analyse der Media-Daten – erhoben durch die AGMA – mogeln wollte. So bescheinigt die AGMA, vertreten durch ihre ausführende Tochterfirma Micro-Census-GmbH Ex-Antenne Bremen, dass Verwechslungen „auszuschließen“ sind. Jeti