Täglich Öl ins Meer

■ Nordsee-Umweltschützer üben scharfe Kritik an dänischen Ölplattformen

Eine latente Ölverschmutzung der Nordsee durch dänische Ölplattformen hat die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste SDN angeprangert. Bei nahezu jedem Kontrollflug über die dänischen Förderfelder würden Öl-Schlieren gesichtet, sagte SDN-Sprecher Hans von Wecheln in Husum: „Das ist keine große Katastrophe, aber ebenso gefährlich wie ein Ölunfall.“ Die dänischen Behörden sprachen unterdessen von „verhältnismäßig geringfügigen“ Mengen. Schleswig-Holsteins Umweltminister Rainder Steenblock (Grüne) kündigte einen Brief an seinen dänischen Kollegen Svend Auken an, in denen er sich für eine stärkere Zusammenarbeit zur Vermeidung von Schäden einsetzen werde.

Ein Sprecher des Küstenwachzentrums in Cuxhaven bestätigte, dass ein Ölüberwachungsflugzeug der Marine allein im Juli drei größere Ölaustritte an der dänischen Plattform „Gorm C“ registriert hat. Demnach waren am 8. Juli Ölfahnen mit einer Ausdehnung von rund 3,8 Kilometern Länge und 400 Metern Breite gesichtet worden. Die ausgetretene Menge wurde auf 2,7 Tonnen geschätzt. Am 11. Juli wurde ein weiterer Austritt von rund 8,7 Tonnen Öl beobachtet, am 15. Juli eine Öllache von vier Kilometern Länge und gut 400 Metern Breite gesichtet.

Von Wecheln erhob in diesem Zusammenhang Vorwürfe gegen die dänischen Umweltbehörden. Die Verschmutzungen würden seit 1995 immer wieder dorthin gemeldet, „aber eine Besserung ist nicht in Sicht“. Das dänische Umweltamt bestätigte in Kopenhagen zwar die deutschen Angaben teilweise, bezeichnete die ausgetretenen Mengen aber als „verhältnismäßig geringfügig“. lno