Mehrere Tote bei heftigen Gefechten in Kirgistan

■ Kirgisische und usbekische Truppen bekämpfen tadschikische Eindringlinge

Moskau/Bischkek (dpa) – Die Lage in der zentralasiatischen Republik Kirgistan hat sich nach dem Einmarsch muslimischer Rebellen aus Tadschikistan erheblich zugespitzt. Bei Gefechten zwischen kirgisischen Streitkräften und den Rebellen im Süden der Republik wurden gestern ein kirgisischer Soldat getötet und mehrere Soldaten verletzt. Auch in den Reihen der Rebellen habe es Verluste gegeben, meldete die Nachrichtenagentur Itar-Tass unter Berufung auf kirgisische Sicherheitskreise. Kirgistans Präsident Askar Akajew zog personelle Konsequenzen aus dem Einmarsch der Rebellen und entließ Verteidigungsminister Myrsakan Subanow.

Etwa 100 bis 200 Rebellen hatten am Montag drei Dörfer in Südkirgistan nahe den Grenzen zu Usbekistan und Tadschikistan besetzt. Sie nahmen sieben Geiseln, darunter vier japanische Geologen und ein kirgisischer General. Etwa 250 Menschen seien aus dem Krisengebiet geflohen, hieß es.

Unter den Freischärlern seien ethnische Usbeken, Tadschiken und afghanischePaschtunen, hieß es in der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Die usbekischen und kirgisischen Streitkräfte unternähmen gemeinsame Anstrengungen, um die Rebellen aus dem Gebiet zu vertreiben, meldete Interfax. Die Regierung warnte vor einer Entwicklung der Lage in Kirgistan wie in der russischen Kaukasusrepublik Dagestan, wo muslimische Rebellen seit Anfang August mehrere Dörfer im Grenzgebiet zu Tschetschenien besetzt halten und von russischen Truppen bekämpft werden.

Unterdessen wurden in Kirgistans Hauptstadt Bischkek die Sicherheitsmaßnahmen für ein Gipfeltreffen, an dem unter anderem die Staatschefs Russlands und Chinas, Boris Jelzin und Jiang Zemin, teilnehmen sollten, verschärft. Gemeinsam mit den Präsidenten Kirgistans, Kasachstans und Tadschikistans wollten sie über Fragen der regionalen Sicherheit und den erstarkenden Islamismus sprechen.