■ Walter Momper: „Mit uns kommt eine neue Zeit“

Mit einem Fest rund um das Willy-Brandt-Haus und mit Bundeskanzler Gerhard Schröder als Redner ist die Berliner SPD gestern in den Wahlkampf gestartet. Bei der Auftaktkundgebung rief SPD-Spitzenkandidat Walter Momper die Genossen auf, „für einen politischen Wechsel im Roten Rathaus zu kämpfen. „Ich weiß, die Umfragen stehen nicht gut“, sagte Momper. „Der Wind bläst uns mitten ins Gesicht. Wir hatten Pech und haben auch Fehler gemacht.“ Momper rief der Menge zu: „Die Fahne über dem Roten Rathaus ist grau geworden. Wir wollen eine neue aufziehen. Mit uns kommt eine neue Zeit.“

Momper warb auch um die Stimmen der PDS-Wähler: „Jede Stimme für die PDS bewirkt die Große Koalition.“ Wer den Wechsel wolle, wer eine sozial gerechte Politik für Berlin wolle, müsse schon für die SPD stimmen. Momper verteidigte auch die Arbeit der Bundesregierung: „So schlecht, wie einige jetzt tun, hat die Bundesregierung es gar nicht gemacht.“ An die Genossen appellierte er: „Kämpft in diesem Wahlkampf für das Reformprogramm der Bundesregierung.“ Momper schloss mit einer persönlichen Bemerkung, er habe acht Jahre lang nicht mehr in der ersten Reihe der Politik gestanden. Die Putzfrauenaffäre sei bitter gewesen, auch für seine Familie. „Dennoch stehe ich hier vor euch, begeistert für Berlin, voller Lust auf Politik.“ Neben Schröder, der erst nach Redaktionssschluss sprach, waren auch Bundestagspräsident Thierse und Familienministerin Bergmann anwesend. Die Veranstaltung war zugleich das Begrüßungsfest für den SPD-Parteivorstand, der seine Arbeit in Berlin aufgenommen hat. Foto: Andreas Schoelzel win