„Vereinte“ kommt nach Bremen

■ Krankenversicherer will in Bremen 230 Menschen beschäftigen

Die „Vereinte Krankenversicherung“ will in Bremen rund 200 neue Arbeitsplätze schaffen. Im Zuge einer Umstrukturierung stellt das Unternehmen von bundesweit 31 Innendienst-Standorten auf ein Call-Center in Nürnberg und fünf regionale Niederlassungen um. Die erste dieser Niederlassungen wird im März kommenden Jahres im Bremer Europa-Center am Flughafen eröffnet. Dort sollen insgesamt 230 Menschen arbeiten.

Eigentlich hatte die Allianz-Tochter schon eine Vorentscheidung für den Allianz-Standort Hamburg getroffen, auch Hannover war zwischenzeitlich im Gespräch gewesen. Das Unternehmen will aber soweit möglich Mitarbeiter aus den norddeutschen Innendienst-Standorten übernehmen. Den Ausschlag für den Standort Bremen gab daher letztlich die Nähe zu Oldenburg, von wo gleich 45 Mitarbeiter ohne größeren Aufwand in die neue Niederlassung wechseln können.

Insgesamt rechnet der zukünftige Niederlassungsleiter Wolfgang König, der selbst aus Oldenburg an die Weser kommt, aber nur mit 80 Mitarbeitern aus dem bisherigen Innendienst. Etwa achtzig weitere können in den Außendienst übernommen werden. Mehr als 200 Mitarbeiter aus ganz Norddeutschland, die sich den Umzug nach Bremen nicht vorstellen können, werden ihren Arbeitsplatz nach einer Übergangsfrist wohl verlieren.

Subventionen der öffentlichen Hand sollen bei der Ansiedlung der Versicherung nicht geflossen sein. Die landeseigene Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) vermittelte lediglich den Kontakt zum privaten Vermieter des Europa-Centers.

Die Bremer Außendienst-Bezirksdirektion der Versicherung wird mit an den Flughafen ziehen. Ihr eigenes Haus in der Faulenstraße will die „Vereinte“ anderweitig vermieten.

Damit hält der Trend zur „Stadtflucht“ vieler großer Unternehmen an. BIG-Geschäftsführer Ulrich Keller macht dafür den Mangel an Büroraum „gehobenen Standards“ in der Innenstadt verantwortlich. Seiner Ansicht nach müssen die City-Grundbesitzer dringend modernisieren, um mit Neubau-Objekten wie der Aiport-City zu konkurrieren. Allerdings seien auch dort bald die Kapazitäten erschöpft, nur noch zwei bis drei Grundstücke stünden zur Verfügung. jk