■ Deutschland Tagebuch 31. August 1989:
: Werktätige fahren Friedensschichten

Der Tag: Die Bundesregierung rechnet mit einer neuen Massenflucht von DDR-Müden aus Ungarn. Für den Transport bestellt Bonn 50 Eisenbahnwaggons bei der österreichischen Bundesbahn. Ungarns Außenminister Horn hält sich zu Gesprächen über die Flüchtlingsfrage in Ostberlin auf. Über den Inhalt der Unterhaltung wird nichts bekannt.

Der Westen: In Bonn geht man davon aus, dass DDR-Staatschef Honecker nach einer offenbar nicht erfolgreich verlaufenen Gallensteinoperation derzeit nicht in der Lage sei, seine Amtsgeschäfte zu führen. Bundeskanzler Kohl versucht vergeblich, mit Honecker zu telefonieren.

Der Osten: „25.000 Mädchen und Frauen aller Bevölkerungskreise“ kommen in Leipzig zu einer „machtvollen Manifestation anlässlich des Weltfriedenstages zusammen“. Werktätige des Chemiewerkes Wilhelm Pieck fahren „Friedensschichten“. (ND)

Schlagzeile in der taz: „DDR-Fluchtwelle: Der Tag X rückt näher“

Schlagzeile in Neues Deutschland: „Unsere Tat für den Frieden, die DDR, den Sozialismus“ bed