„Geld spielt die größte Rolle“

■ Das „Lab 0.1“ von DaimlerChrysler bei den Deichtorhallen will Kindern mit technischen Spielereien die Zukunft zeigen

„Das ist jetzt aber echt krass.“ Der Junge ist beeindruckt. Genau wie alle anderen in dem kleinen Raum trägt er eine riesige Brille, damit er dreidimensional sehen kann. Gebannt starrt er auf den Bildschirm. Ein Düsenjäger folgt dem Lauf eines Flussbetts, haarscharf geht es an felsigen Klippen vorbei. Er kann es kaum fassen: „Jetzt geht's aber richtig ab.“

Seit ein paar Tagen steht vor den Deichtorhallen das „Lab 0.1“ von DaimlerChrysler. Der zweistöckige Containerbau tingelt zur Zeit durch Europa: erst durch Deutschland, danach sind Polen, Spanien und Belgien dran. In nächsten Jahr soll das „Lab 0.1“ dann bei der Expo 2000 ankommen. „Es ist Teil unseres Beitrags für das Kinder- und Jugendprogramm der Weltausstellung“, sagt DaimlerChrysler-Sprecher John Will. Auf rund 500 Quadratmetern haben die Organisatoren zusammengetragen, was irgendwie nach Zukunft riecht: Winzig kleine Motoren, Roboter und ein Tornado-Simulator gehören dazu.

Offizielle Sprache im Lab ist Englisch. Durch die „Virtual Shower“ – Projektoren werfen zu fetten House-Beats bunte Bilder auf die verschachteteln Wände eines schmalen Ganges kommt – man zu den „Personal Visions“. Jobs der Zukunft werden hier vorgestellt. Die meisten davon sind so futuristisch, dass es sie noch gar nicht gibt.

Ludwig und Bahador gehen beide in die achte Klasse. „Die meisten Sachen kennen wir schon aus dem Fernsehen“, sagt Ludwig. Dass der ganze Rummel von einem großen Konzern veranstaltet wird, ist den beiden klar. „Für DaimlerChrysler lohnt sich das bestimmt irgendwie“, mutmaßt Ludwig. „Klar“, meint Bahador, „am Ende spielt Geld immer die größte Rolle“ . jo