Trotz Sorgen geht es weiter

■ Theater in der Basilika: Mit frischem Geld und Trotz aller Therapie ins elfte Jahr

Es stand schlecht um das Theater in der Basilika. Sogar von Schließung war die Rede. Doch pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum ist die kleine Ottenser Privatbühne gerade noch mal dem K.o. entwischt.

Mit aufgestocktem Kulturetat und neuen Ideen geht Basilika-Chef Gunnar Dreßler jetzt in die nächste Runde. Neben Komödien und Schauspielen soll es ab der kommenden Spielzeit jeden Montag Jugendtheater geben. Zum Auftakt feiert am 27. September Das Herz eines Boxers Premiere. In Lutz Hübners preisgekröntem Stück geht es um die Freundschaft zwischen einem 16-jährigen Mopeddieb und einem alten Faustkämpfer.

Die in der letzten Spielzeit begonnene Schiene von Zeitstücken junger Autoren will Dreßler trotz höheren Produktionskosten weiterführen. So etwa mit Martin McDonaghs bösem Psychodrama Die Schönheitskönigin von Leenane (Premiere am 16. Oktober) und Roland Prangers Tiefseefische. Selbstredend, dass der seit vier Jahren bewährte Publikumsrenner Loriot auch in dieser Saison wieder dabei ist, diesmal mit einem „Best of“ zu Weihnachten. Und den Kleinen beschert die Basilika Axel Hackes Wintermärchen Der kleine König Dezember.

Die finanziellen Probleme haben sich durch die um 50.000 auf 225.000 Mark erhöhten Subventionen erst mal entschärft. Mit dem knappen Budget lasse es sich nun aber „weder richtig leben, noch sterben“, meint Dreßler. Einen Erfolg verspricht er sich von der Sponsoring-Idee der Kulturbehörde. Durch Kooperation mit einer TV-Produktionsgesellschaft könnte die Finanzierung langfristig gesichert werden. Diskutiert werden sowohl die Vermietung des Hauses während der Sommerpause als auch die Herstellung von Sitcoms oder Talkshows.

Den zehnjährigen Geburtstag feiert das Theater am 14. Oktober jedenfalls mit einer großen Gala. Und als komisch-sentimentaler Rückblick beginnt am 3. September die Jubiläumsspielzeit mit dem einstigen Eröffnungsstück Trotz aller Therapie von Christopher Durang – freilich neu besetzt und inszeniert.

Ulrike Bals

Premiere: Fr, 3. September, 20 Uhr, Theater in der Basilika