Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Alles aus Liebe USA 1997, R: Nick Cassavetes, D: Sean Penn, Robin Wright Penn. John Travolta

„Nach einem Drehbuch seines Vaters John erzählt Regisseur Nick Cassavetes die Dreiecksgeschichte zwischen Eddie (Sean Penn), Maureen (Robin Wright Penn) und Joey (John Travolta). „Es geht um Liebe in ihrer übertriebensten Form“ sagt Cassavetes. Für seine Darstellung des manischen Romantikers Eddie bekam Sean Penn vor zwei Jahren die Goldene Palme von Cannes.“ (Der Spiegel) Schauburg (Preview)

B

Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Korittke, Markus Knüfken, Alexandra Neldel

„In Unna, einer der ödesten Kleinstädte an der B1, tuckert das Leben noch in seinem ur-nordrheinwestfälischen Groove dahin. Deshalb braucht das kleinkriminelle Milieu etwas länger, bis es in die Gänge kommt. Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten dann aber selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem beim Anblick eines Dortmunder Kennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter

Blade USA 1998, R: Stephen Norrington, D: Wesley Snipes, Kris Kristofferson

„Blade, ein Mensch-Vampir-Hybrid, wurde von Whistler, einem Vampirjäger, darauf abgerichtet, die Kreaturen der Nacht zu töten, deren Aktivitäten immer tollkühner und organisierter werden. Man sagt oft, dass die Filme heute wie Comics aussehen, aber wie oft stimmt das wirklich? Im Fall von „Blade“ – der auf einem Marvel-Comic basiert – kann ich erfreut berichten, dass all die gespenstischen Farben, phantasmagorischen Bilder, byzantinischen Intrigen und sublimierten Homoerotismen, die das Comic-Genre auszeichnen, hier in liebevollen Details glänzen.“ (Sight and Sound) UFA-Palast (Prewiev)

Der Bremen-Film 1945-1989 Bremen 1999, R: Ulrich Scholz

Man verzeiht den Dokumentarfilmern ja fast alles, wenn sie ungesehene Bilder vom Altbekannten zeigen. Der zweite Teil der Bremen-Trilogie von Ulrich Scholz (Regie & Schnitt) und Diethelm Knauf (Buch & Recherche) hat die gleichen Schwächen wie sein Vorgänger: Filmmusik und Sprecherstimme leiern monoton, der Text ist so pädagogisch wie Lehrfilme aus den 60ern. Der Film beginnt natürlich mit Trümmerlandschaften, und von den 50ern zeigt er fast nur Handel und Wandel. Protzen konnten und wollten die Filmemacher mit ihren Schätzen aus den 60ern: Dutschke in der Lila Eule, Bruno Ganz im Bremer Theater und Uschi Nerke im Beatclub. Von den 70ern bleibt schon weniger in Erinnerung (Reformuni und das schöne Ostertorviertel), und bei den 80ern machten die Filmemacher nur noch Dienst nach Vorschrift. Im letzten Drittel überraschen nur noch die Bilder von der britischen Königin auf dem Marktplatz (mit Koschnick und Roland im Hintergrund) als Kuriosität. (hip) Schauburg

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Nun ist es mit Wim Wenders schon so weit gekommen, dass es ein Lob ist, wenn man sagt, sein neuer Film würde überhaupt nicht wie ein Film von Wim Wenders aussehen. Der einstige Hoffnungsträger des deutschen Films hatte sich scheinbar endgültig in den Elfenbeinturm zurückgezogen, aber nun holt ihn sein Leib- und Magenmusiker Ry Cooder wieder ins wirkliche Leben zurück. Er lieferte Geschichte, Personal, Drehorte und Musik – Wim Wenders brauchte wirklich nur die Kamera draufzuhalten. So gehört der Film ganz und gar dem „Buena Vista Social Club“, einer Gruppe von über siebzig Jahre alten kubanischen Musikern, die alle schon ihre Karrieren beendet hatten und ärmlich als Schuhputzer oder Hausmeister ihr Leben fristeten. Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. So zeigt der Film etwa den 92jährigen Compay Segundo, der stolz über seiner brennenden Havanna verkündet: „Ich rauche seit 85 Jahren.“ Oder den Pianisten Ruben Gonzales, der an Arthritis litt, zehn Jahre lang an keinem Klavier gesessen hat und nun auf dem Steinway wunderbar jazzig improvisiert. Die Stimme des 71jährigen Ibrahim Ferrer (Kubas Nat King Cole) mag manchmal ein wenig brüchig klingen, aber gerade dadurch schwingt in ihr die ganze Kultur des kubanischen „Son“ mit. (hip) Schauburg, Apollo (Whv), Casablanca (OmU, Ol)

C

Chucky und seine Braut USA 1999, R: Ronny Yu, D: die Mörderpuppe Chucky, Jennifer Tilly

„Ohne den aktuellen Horrorboom wäre die Mörderpuppe Chucky, vor rund zehn Jahren schon mal in drei eher verzichtbaren Streifen unterwegs, wohl unbeweibt geblieben. Die Welt hätte was verpasst: Hongkong-Regisseur Ronny Yu inszenierte eine beschwingte Farce zwischen „Bonnie & Clyde“, Augsburger Puppenkiste und „Texas Chainsaw Massacre“. Mit lustigen Splatter-Effekten, kopulierenden Puppen und der famosen Erzkomödiantin Jennifer Tilly.“ (Der Spiegel) UFA-Palast (Preview)

Cookies Fortune USA 1999, R: Robert Altman, D: Glenn Close, Julianne Moore, Liv Taylor, Ned Beatty

„Cookies Fortune“ ist Robert Altmans sonnigster Film, eine warmherzige Komödie, in der es irgendwie gelingt, vom Tod und einer Mördersuche zu erzählen und dabei ohne einen wirklichen Schurken auszukommen. Der Film spielt in dem kleinen Südstaaten-Örtchen Holly Springs, wo Altman eine große Besetzung von liebenswerten Charakteren versammelt. Er ist ein Meister bei Geschichten, die viele Filmfiguren miteinander verbinden, und auch hier liegt eines der Hauptvergnügen wieder darin, die verborgenen Verbindungen zu entdecken. „Cookies Fortune“ gehört zu der Art von Komödien, bei denen viel gelacht, aber noch mehr gelächelt wird. Die Schauspieler wirken so familiär miteinander, dass man ihnen sofort glaubt, dass sie zusammen in der selben Stadt leben. Im Zentrum des Films spürt man eine große Wärme. Altmans Filmen wird manchmal vorgeworfen, dass sie übertrieben mysteriös und ausschweifend sind. Aber „Cookies Fortune“ hat keine rauen Kanten oder schwierigen Umwege, der Film fließt von der Überraschung zum Entzücken. Und zum Schluss, wenn der Nachtisch serviert wird, erreicht der Film seine eigene Art von Perfektion.“ (Roger Ebert) Schauburg, Casablanca (Ol)

E

Eine wie keine USA 1998, R: Robert Iscove, D: Rachael Leigh Cook, Freddie Prinze Jr.

„Ein College-Film vom Reißbrett: Der Schönling Zack pickt sich die graue Maus Laney heraus und spielt ihr Liebe vor, um sie zur Prom-Queen zu machen. „Der Widerspenstigen Zähmung“ von Shakespeare stand Pate, doch an der Westküste sieht das so aus: makellose Körper und kindische Intrigen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter, Solitaire (Westerstede)

Eiskalte Engel USA 1999, R: Roger Kumble, D: Ryan Philippe, Sarah Michelle Gellar, Reese Witherspoon

„Die Dame heißt Merteuil, der Herr Valmont, und die beiden haben in einem frivolen Pakt verabredet, einander bei der sittlichen Korrumpierung tugendhafter junger Mädchen Beihilfe zu leisten. Der Stoff ist unter dem Titel „Gefährliche Liebschaften“ seit gut 200 Jahren ein pikanter Bestseller, und weil nicht alle scharfen neuen Teenie-Komödien aus Hollywood behaupten können, ihr Plot stamme von Shakespeare, wird diesmal der französiche Schmöker von Choderos de Laclos frisch herausgeputzt. Im Milieu der superreichen Beautiful People, die am New Yorker Central Park logieren, sind Merteuil und Valmont nun auf Beutejagd: jung, schön, schrill und entzückend verrucht.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Eyes Wide Shut USA 1999, R: Stanley Kubrick, D: Tom Cruise, Nicole Kidman

Kubrick ist mit seinen Filmen immer an die Grenzen der Genres und Konventionen gegangen. Die letzte Herausforderung war für ihn die Sexualität, und so ist es nicht nur ein Wortspiel, wenn man hier von der „Odyssee im Schlafzimmer“ spricht. „Eyes Wide Shut“ basiert auf der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, die Kubrick aus dem Wien des späten 19. Jahrhunderts ins New York des späten 20. Jahrhunderts transkribiert hat. Der Film hat die Struktur eines Thrillers, mit dem Verdacht, dass eine mächtige Verschwörung existiert, die über Leichen geht. Aber er ähnelt auch einem Alptraum, in dem jede Szene eine ganz eigene, seltsam surreale Qualität besitzt, und alle Geschehnisse ihren Ursprung im Inneren des Protagonisten haben. Im Zentrum steht eine ritualisierte, brillant düster funkelnde Orgie, die wie ein erotisches Fegefeuer wirkt, in dem Sex und der Tod untrennbar ineinander verwoben sind. Am Anfang und am Ende des Films hat Kubrick intime, zum Teil wie improvisiert wirkende Szenen zwischen Cruise und Kidman gesetzt. Dies sind nicht gerade „Szenen einer Ehe“ im Stil Ingmar Bergmans, aber das Schauspieler-Ehepaar wirkt hier so authentisch und natürlich wie sonst kaum jemand in einem Kubrickfilm. Nichts ist hier eindeutig, aber auch das schwindelig machende Gefühl der Ratlosigkeit, das den Zuschauer beschleicht, gehört zu der sublimen Manipulation des Filmemachers. Aber so war es ja immer: Keiner von Kubricks Filmen erschloss sich ganz auf den ersten Blick, doch dafür wirkten sie um so nachhaltiger. (hip) Schauburg (mitternächtliche Preview)

F

Die Farbe der Lüge Frankreich 1998, R: Claude Chabrol, D: Sandrine Bonnaire, Valeria Bruni Tedeschi

„Ein Krimi oder eine Dreiecksgeschichte oder eine Abrechnung mit Suspense-Meister Hitchcock – oder alles zusammen? Claude Chabrol wollte keinen weiteren „Masken“-Film machen, sondern der Lüge als existentieller Grundkonstante auf die Spur kommen. Deshalb lügen ausnahmslos alle in der von zwei Morden heimgesuchten bretonischen Dorfgemeinschaft, auch die rührige Pariser Kommissarin (Valeria Bruni Tedeschi). Und sogar die Gemälde. Trompe l'oeil heisst das Schlüsselwort dieses mit üppigen Bildmetaphern angereicherten Films, der den Künstler René als Hauptverdächtigen und die rätselhafte Farbe Blau zum Leitmotiv erkoren hat und seine Geheimnisse bei Nacht und Nebel und bester Unterhaltung bis zuletzt zu bewahren versteht.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis, Casablanca (Ol)

G

Gustaf Gründgens Faust Deutschland 1960, R: Peter Gorski, D: Gustaf Gründgens, Will Quadflieg

Wer wissen will, woran die neue Faustinszenierung des Bremer Theaters sich messen lassen muss, sollte sich diese zwar eher dröge abgefilmte, dafür mit Spitzenschauspielern besetzte Theateraufführung des Klassikers antun. Gustaf Gründgens inszenierte diese damals enthusiastisch gefeierte Version des Stückes im Deutschen Schauspielhaus und spielte darin mit dem Mephisto auch die Rolle seines Lebens. Der Film wirkt heute doch sehr verstaubt, aber das Charisma von Gründgens schimmert immer noch durch. (hip) Atlantis

H

Hilary & Jackie Großbritannien 1998, R: Anand Tucker, D: Emily Watson, Rachel Griffith

„Mit Pauken und Trompeten inszeniert der Brite Anand Tucker die tragische Lebensgeschichte der genialen, jung verstorbenen Cellistin Jacqueline de Pré. Die autobiografische Vorlage („A Genius in the Family“) stammt von ihrer Schwester Hilary Finzi, die sich offensichtlich als lebenslanges Opfer einer schweren Neurotikerin, aber in Hasslieben der berühmten Schwester verbunden fühlt, die immer das wollte und bekam, was sie selbst hatte – schließlich sogar zwecks therapeutischen Beischlafs ihren Mann. Es ist vor allem Emily Watson und Rachel Griffith in den Rollen von Jackie und Hilary zu verdanken, dass der wild zwischen Farce und Melodram, Satire und Beziehungsstudie gondelnde Film in der zweiten Hälfte doch noch die emotionale Kraft erreicht, die ihn über eine schräge Kitschorgie hinaushebt.“ (Neue Zürcher Zeitung)

K

Kalmans Geheimnis Niederlande/Belgien/USA 1997, R: Jeroen Krabbe, D: Isabella Rossellini, Laura Fraser, Jeroen Krabbe

„Der Film erzählt in wunderschönen Bildern die Geschichte der jungen Jüdin Chara. Ihre Eltern waren ins KZ Auschwitz gesperrt, Familienmitglieder von deutschen Faschisten ermordet worden. Das ist ihr schnuppe. Erst als sie aus Geldnot ausgerechnet bei einer ultra-orthodoxen jüdischen Familie als Kindermädchen anheuern muss, setzt sie sich mit jüdischer Geschichte, mit ihren geschundenen Eltern und sich selbst auseinanmder. Sie bekommt Zugang zu jüdischer Kultur. Ein Geschichtsfilm mit einprägsamen Bildern aus dem morbiden Antwerpen, hinreißenden SchauspielerInnen, tragisch, hochpolitisch und voller lebensbejahendem Humor.“ (taz) Cinema, Casablanca (Ol)

L

Langer Gang Deutschland 1992, R: Yilmaz Arslan, D: Ninam Kunzendorf, Dieter Resch, Martin Seeger

„Der mit dem Bundesfilmpreis dekorierte, engagierte Film über ein schwieriges Thema „Langer Gang“ schildert den Alltag behinderter Kinder und Jugendlicher in einem Reha-Zentrum. Der dokumentarische Spielfilm zeigt die Einsamkeit, Traurigkeit und Gewalt der Heimbewohner, die sich in ihrer Ohnmacht Schwächere als Opfer aussuchen.“ (taz) Kino 46

Das Leben ist schön Italien 1998, R: Roberto Benigni, D: Benigni, Nicoletta Braschi

„In seinem vieldiskutierten (und -prämierten) Film spielt Benigni einen lebenslustigen, jüdischen Buchhändler, der nach einigen Jahren glücklichen Familienlebens mit seinem vierjährigen Sohn in ein deutsches Vernichtungslager gebracht wird, in das ihm seine junge Frau aus freien Stücken nachfolgt. Der Vater, der sein Kind im Lager verstecken kann, redet diesem ein, das ganze sei nur ein großangelegtes Spiel, bei dem der Gewinner mit einem richtigen Panzer belohnt werde. Benignis melancholische Clownerie und das vorzügliche Spiel aller Beteiligten machen dieses ebenso bewegende wie burleske Lagermärchen zu einer hintergründigen Tragikomödie.“ (NZZ) UT-Kino

Lotta zieht um Schweden 1993, R: Johanna Hald, D: Grete Havneköld, Linn Gloppestad

„Lottas sehnlichster Wunsch, ein Fahrrad, scheint sich nicht zu erfüllen. Sie nimmt die Sache selbst in die Hand. Die schwedischen Nordlichter produzieren Harmonisch-Familiäres ohne schrille Farben und Töne. Kaum etwas, was aus dem Rahmen fällt, bis eben auf Lotta.“ (tip) Filmstudio

Lucky People Center International Schweden 1998, R: Eric Pauser, Johan Söderberg

„Vor wenigen Wochen trabte die Love Parade unter dem Motto „Musik ist der Schlüssel“ durch Berlin. Viel mehr als diese, doch recht belanglose Aussage hat diese Dokumentation der schwedischen Künstler, Musiker und Videoclip-Regisseure Söderberg und Pauser auch nicht zu sagen. Achtzig Minuten dauert ihre Reise durch die Welt der Musik und des Tanzes, doch die Verbindung, die mittels suggestivem Schnitt und einer treibenden Tonspur zwischen afrikanischen Trommeln, tibetanischen Hörnern oder eben Techno-Musik westeuropäischer Clubs hergestellt werden soll, wirkt arg bemüht. Die Interviews, die die Macher mit, um es milde auszudrücken, skurrilen Gestalten geführt haben, tun ihr übriges. So treffen wir z.B. auf einen Naturforscher, der das Verhalten und besonders die Gesänge der Gibbon-Affen studiert und imitiert und darin eine Verbindung zwischen Mensch und Tier sieht. Oder den indischen Yogi, der, während er seine Beine hinter dem Kopf verschränkt, seine Botschaft von der heilenden Kraft positiver Gedanken unters Volk bringt.“ (Zitty) Cinema

M

MacCool und der Piratenschatz Australien 1998, R: Mario Andreacchio, D: Jason Robards, Jennifer Croft

„Ein 149 Jahre alter Papagei kennt das Versteck eines sagenumwobenen Piratenschatzes. Man will dem Star dieses Kinderabenteuers ja nichts Schlechtes wünschen, aber sein Geplapper nervt!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX

Matrix USA 1999, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Dieser Science-Fiction-Film war einer der Frühjahrshits in den USA und katapultierte Hauptdarsteller Keanu Reeves trotz gewohnt hölzener Leistung in die Zwölf-Millionen-Dollar-Klasse. Die Story bedient sich bei Mythen der Filmgeschichte, plündert „Alien“ ebenso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computer-Simulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus (Laurence Fishburne) kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreografien und sensationelle Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) Cinemaxx / Originalfassung ohne Untertitel im UFA-Palast

Mein großer Freund Joe USA 1998, R: Ron Underwood, D: Bill Paxton, Charlize Theron

„Der 1949 von Ernest B. Schoedsack inszenierte King-Kong-Nachfolger „Mighty Joe Young“ ist ein ideales Modell für einen Kinderfilm und damit für diese Disney-Produktion: Statt des Furcht und Schrecken verbreitenden Riesenaffen ist es hier ein junger Gorilla, der sich mit einem kleinen Mädchen anfreundet und von diesem und seinen Verbündeten vor bösen Menschen geschützt wird. Schon der Film von 1949 war etwas aufdringlich in seinem Bemühen, den Titelhelden als kuscheliges Wesen zu präsentieren. Der Fortschritt der Tricktechnik macht den Nachfolger (eine Mischung aus Computersimulation und Make-up-Technik) 50 Jahre später natürlich „realistischer“, auch wenn er in den (wenigen) Momenten, in denen Joe mal nicht rennen muss, etwas von dem altmodischen Charme seines mittels Stop-Motion-Technik bewegten Vorgängers hat.“ (epd-film) CinemaxX, Solitaire (Westerstede)

Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman

„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romantischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Der Unbekannte: ein verwitweter Segelbootbauer in den angeblich besten Jahren, der seiner allzufrüh verstorbenen Künstlerfrau eine beinahe reliquienkultische Verehrung entgegenbringt. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochtragisches empfohlen wird. Überzeugender als Kevin Costners mimische Stereotypien wirken Robin Wright Penn als weibliche Protagonistin und Paul Newman in der Rolle eines unbequem-hellsichtigen väterlichen Ratgebers.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel, UFA-Palast, Ut-Kinocenter, CinemaxX, Passage (Del), Wall-Kinos (Ol)

Muppets – Die Schatzinsel USA 1996, R: Brian Henson, D: Kermit, Miss Piggy, Fozzy Bär, Tim Curry

„Puppenspiel von Frank Oz. Mit Kermit als captain, Miss Piggy als gleißender Königin eines Stammes wilder Warzenschweine und den grantelnden Opas Waldorf und Statler als Gallionsfiguren des Schatzschiffes. Der Roman von Robert Louis Stevenson wird muppetiert – Tim Curry darf einen Menschen spielen.“ (Der Spiegel) Kino 46

N

Nachtgestalten Deutschland 1998, R: Andreas Dresen, D: Meriam Abbas, Dominique Horwitz, Michael Gwisdek

„Es ist Nacht in Berlin, und es regnet in Strömen. Unversehens hat die obdachlose Hanna beim Betteln einen Hunderter in der Kasse. Ein seltenes Glück. Doch schmerzensreich ist der Weg zur ersehnten Nacht im Hotel mit Bett, Dusche und Freund Viktor, obwohl doch alles glatt gehen könnte. Wären da nicht das Schicksal, ihr schlechtes Benehmen, die U-Bahn-Kontrolleure, die Polizei und der Papst, der auf Besuch mit seinen Schäfchen sämtliche Hotelbetten belegen muss. In „Nachtgestalten“ ist die Geschichte von Hanna und Viktor nur eine von drei großen und vielen kleinen Episoden, die sich, sequenzenhaft ineinandergeschnitten, miteinander verbinden und wieder lösen. Geschickt montiert Dresen in seinem ersten Kinofilm eine Chronologie des Zufalls, ohne diesem mehr als dramaturgische Bedeutung zuzuschreiben. Denn nichts kann die Schicksale wirklich miteinander verknüpfen. Alle werden nass, doch für verschiedene Menschen bedeuten ein paar verregnete Stunden bei allem Missgeschick nie dasselbe. Wie es denn nun ist, das „Leben auf der Straße“, das kann kein Film der Welt und auch der Papst nicht wissen.“ (taz) Schauburg, Casablanca (Ol)

Niki de Saint Phalle Deutschland 1994, R: Peter Schamoni, D: Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely

Die französisch-amerikanische Künstlerin Niki de Saint Phalle erzählt von ihrem Leben, ihrer Kunst und der Zusammenarbeit mit ihrem 1991 verstorbenen Ehemann, dem Kinetikkünstler Jean Tinguely. Cinema

Nils Karllson – Däumling Schweden 1990, R: Staffan Götestam, D: Oscar Löftvist, Jonathan Lindhoff

„Ein kleiner Junge, der sich zu Hause langweilt, freundet sich mit einem Däumling an, der im Mauseloch unter seinem Bett wohnt. Durch Zauberkraft wird er genauso klein wie sein neuer Freund, und gemeinsam trotzen sie einer bedrängten Maus. Ganz auf die Gefühlswelt kleiner Zuschauer zugeschnittenes Märchen, das sie weder mit überbordender Technik, noch mit Konzessionen an ein erwachsenes Publikum überfordert.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg

Notting Hill USA/Großbritannien 1999, R: Roger Mitchell, D: Julia Roberts, Hugh Grant

Die romantische Komödie dieser Kinosaison bringt das englische Flauschemännchen Hugh Grant mit Julia Roberts zusammen. Er ist ein netter, harmloser Buchhändler in London, sie ein Filmstar aus Hollywood und dreht gerade in England einen Film. Sie treffen sich, er schüttet Orangensaft auf ihr Kleid und den Rest können Sie sich ja denken. Mit dem Drehbuchautor Richard Curtis, dem Produzenten Duncan Kenworthy und eben Hugh Grant sind drei von den Machern von „Four Weddings and a Funeral“ wieder am Werk, und „Notting Hill“ ist ähnlich gut poliert und routiert inszeniert. Viele smarte Pointen, ein schönes Paar – was will am mehr? Aber wirklich spannend an „Notting Hill“ ist Julia Roberts. Denn sie spielt hier eine Rolle, die so nah an ihrem eigenen Image ist, dass man sich immer wieder fragt: Ist sie wirklich so? Würde sie wirklich so auf den absurden Medienrummel reagieren? Und sie lässt sich nie in die Karten schauen: Julia Roberts spielt immer haarscharf an einem Selbstportait vorbei, und dies tut sie virtuos. Durch sie wird die recht simple Prämisse des Films, nämlich die Frage, wie wir uns verhalten würden, wenn plötzlich ein Weltstar bei uns in der Küche sitzt, zum Ausgangspunkt für eine Reihe von wirklich brillanten Szenen. (hip) Gondel, CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kino, Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

O

The Other Sister USA 1999, R: Garry Marshall, D: Juliette Lewis, Diane Keaton, Tom Skerrit / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Ganz normal verliebt“. „Juliette Lewis verhebt sich hier als geistig zurückgebliebene Millionärstochter schauspieltechnisch, der Film ist erzählerisch gnadenlos normiert: ein höhnischer Betrug mit mächtigen Lücken, zwei bunten Hochzeiten und hinterlistiger Produktivitätsideologie.“ (tip) UFA-Palast

P

Pünktchen und Anton Deutschland 1998, R: Caroline Link, D: Elea Geissler, Max Felder, Juliane Köhler

„Mit ihrem Kino-Debüt „Jenseits der Stille“ wurde die Regisseurin Caroline Link für den Oscar nominiert. Das wird diesem Film nicht passieren. Zu niedlich die Kinderdarsteller, zu altbacken die Kästnerschen Scherze und Charaktere. Die „German Classics“ von Sat 1 lassen grüßen. Schade, denn mit den Mutterfiguren Juliane Köhler und Meret Becker beweist Link, dass sie moderne Charaktere zeichnen kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX

S

Star Wars – Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Vor langer, langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxis, machten Menschen Filme mit Menschen in ihnen, und einige davon machten Sinn. Dann ist etwas passiert, und die Menschen begannen, aus den Filmen zu verschwinden, zusammen mit dem Sinn. Für eine Weile machte es Spaß, diese Spektakel zu beobachten, aber langsam kippten die Filme in den Wahn, oder zumindest wurden sie hypnotisierend schlecht. Der Witz liegt darin, dass die Zahl der Zuschauer, die sich solch einer Hypnose aussetzten, nicht sank, sondern durchs Dach schoss. Historiker sind sich darin einig, dass dieser Wechsel zum Ende des zweiten Jahrtausends mit einem George-Lucas-Film mit dem Titel „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ unumkehrbar wurde. Dessen Berechnung glitzert in jeder Einstellung: Der Höhepunkt ist hektisch explosiv, wie zu erwarten, aber es fehlt die Erlösung. Keiner von den Fans im Kino, nicht einmal die Kinder, jubelten oder schwangen ihre Fäuste in der erwarteten Manie, und es zwang sich der unangenehme Verdacht auf, dass Lucas dies absichtlich machte – dass er sich zurückhielt, weil ja noch mehr Gänge in der Küche warteten. „The Phantom Menace“ ist gleichzeitig kindisch unwissend und von Zynismus durchfressen. Ich würde ihn die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen, wenn ich nicht, mit vielen anderen, schon die schleichende Befürchtung hatte, dass es so enden würde. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Einer, der Dollar-Rekorde bricht.“ (The New Yorker) Europa, CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede) / Originalfassung im Filmstudio

St. Pauli Nacht Deutschland 1999, R: Sönke Wortmann, D: Benno Fürmann, Armin Rohde, Maruschka Detmers

„Die „sündigste Meile der Welt“ ist ein arg strapaziertes Filmthema, und auch Sönke Wortmann zeigt Transen, Zuhälter und Gestrandete. Sein sicher montierter Episodenfilm lebt jedoch von einigen tollen Darstellern – allen voran Armin Rohde als betrogener Briefträger, der Amok läuft, und Maruschka Detmers als verblühende Ehefrau mit Resthunger aufs Leben. Kein ganz großer Wurf, aber der beste Wortmann seit „Kleine Haie“." (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter, Ziegelhof-Kino (Ol)

T

Die Thomas Crown Affäre USA 1999, R: John McTiernan, D: Pierce Brosan, Rene Russo

„The Thomas Crown Affair“ nutzt einen millionenschweren Kunstdiebstahl als Vorspiel zwischen zwei Menschen, die leider beide mehr an dem Diebstahl interessiert sind als aneinander. Der Film ist ein Remake des gleichnamigen Norman-Jewison-Films von 1968, in dem Steve McQueen einen Bankräuber und Faye Dunaway seine Verfolgerin spielten. Der neue Film zeigt ein cleveres Verbrechen, hat aber viel weniger Pfiff. Die Art, wie Thomas Crown jetzt das Gemälde aus dem Metropolitan-Museum schafft, und alles, was danach passiert, ist wirklich sehr raffiniert angelegt. Aber während McQueen und Dunaway scheinbar kaum die Finger voneinader lassen konnten, liefern sich Brosnan und Russo nur elegante Gedankenduelle. Es gibt viel mehr erotische Spannung zwischen Sean Connery und Catherine Zeta-Jones in dem ähnlich angelegten „Verlockende Falle“. Trotz des gewitzten Plots, den schönen Drehorten und den geschliffenen Dialogen, scheint sich der Film nie etwas zu trauen. Es ist etwas faul an einer Verbrecherromanze, bei der man nie wirklich glaubt, dass irgendjemand wirklich im Knast oder im Bett landet.“ (Roger Ebert) CinemaxX, UFA-Palast, Ziegelhof-Kino (Ol), Gloria (Del)

TGV Express Senegal/Frankreich 1997, R: Moussa Touré, D: Makéna Diop, Al Hamdou Traoré / Originalfasung mit Untertiteln

„Der Chauffeur Rambo fährt ein Dutzend Passagiere nebst ein paar auf dem Dach installierten Schafen mit seinem Car Rapide von Dakar nach Conakry. Die Route gilt als gefährlich, denn im Süden ist ein Aufstand ausgebrochen. Auf der Fahrt durch Steppe, Busch und Regenwald sind ständig neue Hindernisse zu überwinden, neue Abenteuer zu bestehen. Wie im richtigen Leben. Ein wahrer Mikrokosmos der senegalesischen Gesellschaft hat sich versammelt im kleinen Bus, in dem sich die Reisenden langsam näherkommen. Die Natur gibt dem spannend inszenierten Road Movie des Senegalesen Moussa Touré seinen grandiosen Rahmen und die Musik von Wasis Diop seine berückende Ambiance.“ (Neue Züricher Zeitung) Kino 46

U

Universal Soldier – die Rückkehr USA 1999, R: Mic Rodgers, D: Jean-Claude Van Damme

„Muß das wirklich sein? Zu Roland Emmerichs grottenschlechtem aber überaus erfolgreichem Actionkracher auch noch eine Fortsetzung produzieren? Manchmal kommen sie halt wieder ...“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UFA-Palast

W

Wenn der Nebel sich lichtet (Limbo) USA 1999, R: John Sayles, D: Mary Elisabeth Mastrantonio, Kris Kristofferson

„Das Mutterland des Positive Thinkings kann auch mal melancholisch sein. Und dann, erst dann, wird Hollywood so richtig arg gut. Wie herzerwärmend dokumentierte „Hi-Low-Country“ den Untergang der traditionellen Viehwirtschaft. Und wie liebevoll nimmt sich John Sayles eines Alaskas an, dessen Goldminen längst geplündert sind und dessen Lachse sich in weniger unwirtliche Weltgegenden verzogen haben. Aber nicht nur der Niedergang der Fischerei drückt sich ins weiche Fleisch der Biografien ein. Unberechenbar wie sich ein Sturm über die winzigen Fischerboote hermacht, verzwirbeln Zufall und Missgeschicke die Lebenslinien der Countrysängerin Donna, ihrer pubertierenden Tochter und des gescheiterten Basketballstars Joe: Mal ists ein kaputtes Knie, mal ein wildgewordener Mafioso. Dieser Film zeigt aber nicht nur die Kosten des Fortschritts. Er zeigt Leute, die im absoluten Abseits in irgendeiner Kneipe am Ende der Welt ein inneres Strahlen und ihre Größe bewahren. Außerdem sieht man, wie aus bildhüschen Schauspielerinnen (Mary Mastrantoni, einst im Billiardfilm „Farbe des Geldes“ an den Lippen von Tom Cruise) charismatische reife Ladys mit Ally McBeal-reifer Lippenarbeit werden können. Kurz: Ein unverzichtbarer Film.“ (taz) Filmstudio

Wild Wild West USA 1999, R: Barry Sonnenfeld, D: Will Smith, Kevin Kline, Keneth Branagh

„Dieser Film ist eine Komödien-Todeszone. Man starrt voller Unglauben auf die Leinwand, wo Szenen hinplumpsen und verenden. Der Film ist nur Konzept und kein Inhalt; die aufwendigen Spezialeffekte wirken so, als würde man zusehen, wie Geld auf der Leinwand verbrannt wird. Man weiß, dass etwas schiefgegangen sein muss, wenn eine Geschichte von zwei Westernhelden handelt, und in der letzten Einstellung eine mechanische Spinne in den Sonnenuntergang reitet. Will Smith und Kevin Kline sind die Co-Stars und spielen Spezialagenten, die von Präsident U.S. Grant beauftragt wurden, das Verschwinden einer Handvoll von Wissenschaftlern zu untersuchen. Sie stolpern über den Plan eines Größenwahnsinigen, der die Hälfte der USA wieder an England und Spanien zurückgeben und den Rest behalten will. Der Bösewicht ist ein verrückter Wissenschaftler, der dampfbetriebene Eisen-Tarantulas baut, die im Monument Valley nicht sehr praktisch sind, aber wen kümmert das schon. Sicher niemanden in diesem Film. Smith und Kline scheinen ständig vor Rückprojektionen voneinander zu agierien. Sie tun, was verlangt ist, aber es gibt keinen Augenkontakt. Stellen Sie sich Bill Clinton und Kenneth Star als Partner in einem Wohltätigkeits-Golf-Turnier vor.“ (Roger Ebert, Chicago Sunday Times) UT-Kinocenter, CinemaxX

Wim Wenders – Summer in the City Deutschland 1969, R: Wim Wenders, D: Hanns Zischler, Edda Köchl, Libgard Schwarz

„Im naßkalten Winter hastet ein soeben aus dem Gefängnis entlassener Mann durch München und Berlin – auf der Flucht vor unsichtbaren Verfolgern und auf der Suche nach Kontakt zu früheren Freunden. Wim Wenders erster Langfilm, seine Abschlussarbeit an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film, enthält bereits alle Motive und stilistische Formeln seiner späteren erfolgreichen Werke. Konventionelle Genremuster, obwohl als Bezugspunkt stets präsent, werden aufgelöst und eingebunden in intensive Alltagsbeobachtungen; es dominiert die ständige Bewegung, der forschende Blick, die Neuentdeckung scheinbar normaler Erfahrungswirklichkeit. Stadtlandschaften werden (wie später in „Alice in den Städten“ und „Der amerikanische Freund“) als Ort der Isolation und Einsamkeit, aber auch als Ort der Utopie beschworen; der Weg des Helden ist (wie in „Falsche Bewegung“) zugleich Fluchtweg und Weg zur Selbstfindung im Medium der Reise. Sehenswert nicht nur für filmhistorisch Interessierte.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46