Brennbares Gas bei Sturm auf Waco?

Washington (dpa) – Der Verdacht, dass die Öffentlichkeit über den Einsatz brennbaren Tränengases durch die Polizei wenige Stunden vor dem Feuertod von mehr als 80 Sektenmitgliedern 1993 in Waco (Texas) absichtlich getäuscht wurde, ist lauter geworden. Nach einem Bericht der Tageszeitung Dallas Morning News vom Dienstag hat ein Bundesstaatsanwalt in einem Brief an US-Justizministerin Janet Reno darauf aufmerksam gemacht, „dass Einzelne oder Teile des Justizministeriums“ bewusst Informationen zurückgehalten haben könnten. Ihm sei ein fünf Jahre altes Dokument der Bundespolizei FBI zugegangen, in dem der Einsatz von „Militärgas“ erörtert wurde, schrieb Staatsanwalt Bill Johnston. Ein Sprecher des Ministeriums bekräftigte in einer Stellungnahme, dass Reno eine umfassende Untersuchung angekündigt habe.