■ Diepgen des Tages
: Klaus Bölling

Die Streitenden Politik Dussel haben eine neue Symbolfigur: Klaus Bölling, ehemaliger Regierungssprecher (Bonn) und heute Boulevardkommentator (B.Z.), kündigte an, dass er nun wirklich eine Anzeige gegen den SPD-Landesfürsten Peter Strieder einreichen will: „Wegen Verbreitung einer ehrenrührigen Behauptung.“

Bölling hatte gegenüber der B.Z. den Rücktritt von SPD-Spitzenflopp Walter Momper gefordert. „Er schreibt für Geld“, war alles, was Strieder dazu einfiel.

Eine wahrhaft ehrenrührige Behauptung für einen Mann wie Bölling, der von 1947 bis 1974 als Journalist arbeitete. Und der 1982, unmittelbar nach der Abwahl der SPD-geführten Bundesregierung, seine Tagebuchaufzeichnungen „Die letzten dreißig Tage des Kanzlers Helmut Schmidt“ veröffentlichte.

Wenn Bölling mal nicht „für Geld“ schreiben will, sollte er eine treffendere Anzeige verfassen. Gegen Strieder, Momper und am besten auch gleich gegen sich selbst: wegen erwiesener Schlichtheit. Molly Bluhm