„Vorübergehend außer Betrieb“

betr.: „Bahn bietet Sparpreise, aber keiner kennt sie“, „Bahn will weniger Fahrkarten verkaufen“, taz vom 27. 8. 99, 30. 8. 99

Diese zwei Meldungen, die eine von der Stiftung Warentest, die andere von der Deutschen Bahn AG selbst, weisen beide auf eine neue Strategie der DBAG hin: Einerseits wird die Beratungsqualität in den Bahnhöfen fortwährend verschlechtert, andererseits sollen noch weitere Verkaufsstellen geschlossen werden. Gleichzeitig werden immer mehr Automaten der Marken „vorübergehend außer Betrieb“, „bitte passend zahlen“ und „nimmt keine Geldscheine“ aufgestellt.

KundInnen, die den immer längeren Schlangen an den immer seltener werdenden Schaltern entgehen wollen, sind schon längst dazu übergegangen, ihre Fahrpläne aus dem Internet und Fahrpreise und -karten aus den Reisebüros zu beziehen. Dies scheint auch das Ziel der DBAG zu sein: eigene Arbeitsplätze zu sparen und die „Last“ der KundInnen auf andere abzuwälzen. Dass die Reisebüros, wenn sie demnächst von unzähligen BahnkundInnen überlaufen werden, bei der ohnehin geringen Gewinnbeteiligung ein größeres Interesse als die DBAG daran zeigen werden, günstige Fahrkarten zu verkaufen, halte ich für fraglich. [...]Georg, Litty, Unterjesingen