Verlust der grünen Botschaft

■ Minister Trittin kritisiert fehlende politische Linie

Berlin (taz) – Umweltminister Jürgen Trittin hat Mängel in der Selbstdarstellung der Regierung mit verantwortlich gemacht für die Niederlage seiner Partei bei den Landtagswahlen im Saarland und in Brandenburg. „Die große politische Linie ist überhaupt nicht zu erkennen, und da muss man sich dann auch nicht wundern, dass das nicht zur Kenntnis genommen wird“, sagte er am Rande der Fraktionssitzung von Bündnis 90/Die Grünen vor Journalisten. „Die Botschaft ist völlig verloren gegangen.“

Ebenso wie Kanzler Schröder fordert Trittin „weniger Papiere, weniger Dissonanzen“ innerhalb des Regierungslagers. Im Übrigen liege Brandenburg mit einem Anteil von 1,9 Prozent für seine Partei im bundesdeutschen Durchschnitt, wenn man nur die absoluten Zahlen betrachte: „Die Grünen haben dort 40 Prozent ihrer Wählerinnen und Wähler verloren.“ Die WählerInnen „von SPD und Grünen bleiben zu Hause“. Ausdrücklich wandte sich der Minister gegen die auch von Teilen seiner Partei geäußerte Kritik, das Sparpaket der Regierung führe zu einer sozialen Schieflage: „Da von einer Schieflage zu sprechen ist völlig absurd. Ich kann soziale Härten entdecken, aber keine Schieflage.“ bg

Tagesthema Seite 3