Grüner Bückling am Elbufer

■ GAL-Altona segnet die Klötze am Holzhafen ab

Rückzieher nach wochenlangem Hickhack: Die GAL Altona macht einen Bückling vor den 30 Meter hohen Büll & Liedtke-Klötzen am Holzhafen. Wenn am Mittwoch der Koalitionsausschuß den Streit zwischen den bezirklichen Regierungs-partnerinnen SPD und GAL um die Hafenrand-Bebauung schlichten soll, wird sie den Bürogebäuden nicht mehr widersprechen. Das beschlossen Fraktion und Parteivorstand am Donnerstag.

Der Vorschlag von Fraktionschef Olaf Wuttke, die Luftgeschosse aus den Gebäuden herauszunehmen und so die überbaute Fläche zu verringern, wurde aus architektonischen Gründen abgelehnt. Damit haben die Anwohnerinis, die die Betontürme vehement ablehnen, eine wichtige Unterstützung auf parlamentarischer Ebene verloren.

Von den Sozis erwartet die GAL ein Entgegenkommen in folgenden Punkten: Der Büll & Liedtke-Komplex soll mit einem Blockheizkraftwerk ausgestattet werden. Ferner besteht die Partei darauf, daß das geplante vierstöckige Gebäude an der Breite Straße / Ecke Carsten-Rehder-Straße statt 70 höchstens 15 Prozent Büroanteil und entsprechend mehr Wohnungen hat. Auch die Aufstockung des Stadtlagerhauses an der Großen Elbstraße um vier auf 13 Geschosse ist der GAL zu hoch: „Wir könnten uns aber einigen, wenn sich die SPD hier annähert.“

Deren Fraktionschef Horst Emmel schüttelt bloß den Kopf: An der Erhöhung des Stadtlagerhauses gebe es nichts zu rütteln. In der Breite Straße habe man mit vier statt geplanter fünf Stockwerke bereits einen Kompromiß geschlossen. Ein Verzicht auf Bürofläche sei unmöglich, weil eine Reederei einziehen wolle.

Über bauökologische Fragen lasse sich zwar noch diskutieren, nicht aber über Baumassen. Bleibe die GAL bei ihrer Position, „kann es noch lange dauern, bis weißer Rauch aufsteigt“, prophezeit Emmel. Heike Haarhoff